Marburger Juristen vertiefen Beziehungen zu Ostafrika
Marburg 2.11.2010 (pm/red) Eine Partnerschaft mit der Universität Iringa in Tansania ist begründet worden.
Der Dekan des Marburger Fachbereichs Rechtswissenschaften, Professor Gilbert Gornig, hat mit seinem Kollegen Professor Romuald Haule vom juristischen Fachbereich des Ruaha University College Iringa, Tansania, einen Partnerschaftsvertrag geschlossen.
Die Partnerschaft sieht einen Studierenden- und Dozentenaustausch vor.
Menschenrechte und Good Governance
Zeitgleich zu Gornigs Aufenthalt in Iringa Ende Oktober wurde das „Center for Human Rights and Good Governance“ eröffnet. Unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul gab es zweitätige Feierlichkeiten. Neben Gornig und tansanischen Wissenschaftlern hielten zwei emeritierte Professoren der Philipps-Universität, Erich Schanze und Volker Beuthien, Vorträge zu den Themen Menschenrechte und „Good Governance“.
„Dieses Center bedarf natürlich finanzieller Unterstützung“, sagt Gornig. „Wir erhoffen sie vom Wissenschaftsminister von Tansania, mit dem schon Gespräche stattfanden, aber auch vom Außenministerium und Entwicklungshilfeministerium der Bundesrepublik Deutschland, die unterrichtet sind. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf unterstützt uns jährlich mit einer großzügigen Spende.“
Menschenrechtsverständnis, Rechtstaats- und Demokratieverständnis
Büroräume und ein Seminarraum mit Bibliothek wurden in den Räumen des Ruaha University College eröffnet. Das „Center for Human Rights and Good Governance“ soll in Ostafrika Menschenrechtsverständnis und Rechtstaats- und Demokratieverständnis vermitteln. Bislang wurde dies dort nicht gelehrt. „Die Idee von der Unveräußerlichkeit der Menschenrechte, wie sie auch in unserem Grundgesetz zum Ausdruck kommt, hat große Beachtung gefunden“ berichtet Gornig. In Zukunft sollen aus den benachbarten ostafrikanischen Staaten Wissenschaftler zu den Konferenzen eingeladen werden. Thematisch sollen Grundrechte in den Mittelpunkt gestellt werden und auch die so genannten Kommunikationsgrundrechte behandelt werden.
Referenten aus Marburg und Initiale für weitere Kooperationen
Daneben werden Referenten der Philipps-Universität Marburg Vorlesungen zu verschiedenen Rechtsgebieten halten, wie zum Völkerrecht, Verfassungsrecht und nach Bedarf auch zum Zivil- und Strafrecht. „Ich habe nun mit dieser Initiative neben dem kenianischen Nairobi (Kenia) auch mit Tansania engere Beziehungen und hoffe, dass sich die Beziehungen auf weitere Universitäten erstrecken werden“, fügt Gornig hinzu.