Millionen Euro für behindertengerechten zeitgemäßen Ausbau Bahnhof
Frankfurt/Main, Marburg 9.12.2010 (pm/red) In Anwesenheit von Oberbürgermeister Egon Vaupel, MdB Sören Bartol, Klaus-Peter Güttler, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, und Susanne Kosinsky, Leiterin des Regionalbereichs Mitte der DB Station & Service AG, fand der erste Spatenstich für den behindertengerechten Ausbau des Marburger Bahnhofs statt.
Bahnsteige erhalten Aufzüge und Blindenleitstreifen
Alle drei Bahnsteige werden auf 55 Zentimeter Höhe gebracht, um einen stufenfreien Einstieg in die meisten Züge zu ermöglichen. Der Hausbahnsteig an den Gleisen 1 und 1 a wird 5,50 Meter beit, die beiden anderen Bahnsteige werden 7 Meter breit. Alle drei Bahnsteige erhalten als Verbindung zur Personenunterführung je einen Personenaufzug. Die beiden Mittelbahnsteige werden zusätzlich über zwei Treppen mit der Unterführung verbunden. Unverändert bleibt die Anbindung der Bahnsteige an den Ortenberg-Steg.
Modernisierung von Bahnsteigausstattung und Personenunterführung
Die Bahnsteigdächer werden erneuert und die Bahnsteigausstattung modernisiert. In der Bahnsteigunterführung werden Beleuchtung, Wand- und Bodenbeläge erneuert und damit freundlicher gestaltet.
„Beim Umbau berücksichtigen wir insbesondere auch die Belange der vielen blinden und sehbehinderten Reisenden in Marburg“, erklärte Susanne Kosinsky. „Wir installieren Blindenleitstreifen nicht nur auf den Bahnsteigen. Angefangen vom Bahnhofsvorplatz über verschiedene Laufwege im und um das Bahnhofsgebäude herum bis in die Unterführung und Aufzüge hinein.“ Dabei sollen in die Boden- und Wandflächen Fliesen mit Rillen und Noppen eingebaut werden.
Bis Ende 2012 8,5 Millionen Investition
Einschließlich der notwendigen Neu- und Umverlegung von Oberleitungen, Strom-, Signal- und Telekommunikationsanlagen belaufen sich die Gesamtinvestitionen auf rund 8,5 Millionen Euro. Die Planungen sehen eine Bauzeit für diesen Bauabschnitt bis Ende 2012 vor. Anschließend sind noch Arbeiten der Stadt im Bereich des Bahnhofvorplatzes vorgesehen. Parallel zum behindertengerechten Ausbau gehen die seit Sommer 2010 laufenden Arbeiten am Empfangsgebäude weiter. Der Umbau von Erdgeschoss und beiden Obergeschossen wird gemeinsam von der GeWoBau Marburg und der DB Station & Service durchgeführt und hat eine separate Finanzierung.
Verzögerung wegen Hessentag und Landesgartenschau
Der schon länger geplante barrierefreie Umbau des Marburger Bahnhofs kann erst jetzt beginnen, weil für die Bahnsteigarbeiten immer wieder Gleissperrungen notwendig sind. In den vergangenen Monaten mussten an anderen Abschnitten der Main-Weser-Bahn Gleisabschnitte gesperrt werden, um die Bahnhöfe Stadtallendorf zum Hessentag 2010, Bad Nauheim zur Landesgartenschau 2010 umzubauen und die Arbeiten am wichtigsten Kreuzungsbahnhof Mittelhessens in Gießen abzuschließen.