IHK Kassel sieht Industrie in Nordhessen durchstarten
Kassel, Marburg 30.12.2010 (pm/red) Die Industrie lässt die Krise hinter sich, infomiert die IHK Kassel in ihrer jüngsten Pressemitteilung. Erstmals seit 2 Jahren würden die Unternehmen des produzierenden Gewerbes ihre Geschäftslage besser bewerten als die Gesamtwirtschaft. Das geht aus dem aktuellen DIHK-Industriereport 2010/2011. Insgesamt legt die Industrieproduktion in 2010 demnach um neun Prozent zu und hat damit immerhin bereits drei Viertel des tiefen Einbruchs der Krise aufgeholt. Dabei profitiere die Industrie zunehmend von der Investitionserholung und weiterhin vom Exportgeschäft. Die Nachfrage nach Konsumgütern erfahre insbesondere wegen der günstigen Arbeitsmarktentwicklung Impulse vom Binnengeschäft, heißt es weiter.
Entwicklung der nordhessischen Industrie folgt Bundestrend
Die bundesweite Entwicklung der Industrieunternehmen wird durch die Zahlen im Bezirk der IHK Kassel bestätigt. Die Industrie zeige sich danach weiterhin sehr stark. Der IHK-Klimaindex stieg für die Industrie auf 124,2 Punkte (Vorbericht 116,7 Punkte, Vorjahr 88,0 Punkte). Über 90 Prozent der Industriebetriebe in Marburg und Nordhessen beurteilen ihre gegenwärtige Lage als gut und befriedigend. Auch die Einschätzung zur zukünftigen Lage wird von den Industrieunternehmen weiterhin als sehr optimistisch angesehen, jedoch hat auch hier das Momentum etwas an Fahrt verloren. Eine erste vorsichtigere Prognose liefert hier der wichtige Frühindikator, die Investitionsgüterbranche.
Laut DIHK bleibt die Industrie auch im neuen Jahr der Motor des deutschen Aufschwungs – wenngleich der Optimismus im Vergleich zu den Vorumfragen nicht mehr weiter steigt. Die Exporterwartungen fallen so zuversichtlich aus wie seit drei Jahren nicht mehr. Knapp die Hälfte der Unternehmen rechne mit einer weiteren Zunahme des Auslandsgeschäfts. Die Verbesserung gegenüber der Vorumfrage falle nicht mehr so deutlich aus wie zuvor. Diese Verlangsamung deute darauf hin, dass sich der rasante Aufholeffekt im Exportgeschäft dem Ende zuneigt und in ein normales Wachstum übergeht.
Investitionen der Industrie ziehen an
Die Investitionspläne der Industrie ziehen ebenfalls deutlich an. Mehr als ein Drittel der Industrieunternehmen plant zusätzliche Investitionen. Hauptmotive bleiben der Ersatzbedarf und Rationalisierungen, aber auch die Investitionen in Produktinnovationen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. 41 planen der Unternehmen planen hier einen verstärkten Kapitaleinsatz
Die guten geschäftlichen Erwartungen wirken nach Ausführungen der IHK Kassel nicht nur auf die Investitionen sondern auch auf die Beschäftigung. Erstmals seit der Krise stünden die Zeichen auf Personalaufbau. So wollen rund 20 Prozent der Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Die Unternehmen würden vielfach zunehmend wieder Chancen sehen, zusätzliches Personal aufzunehmen und auszulasten. Im IHK Bezirk Kassel sind rund 86.000 Beschäftige im verarbeitenden Gewerbe tätig.