Neujahrsempfang Marburg in der Stadthalle
Marburg 17.1.2011 (yb) Mit über 1.000 teilnehmenden Gästen, darunter zahlreiche Mandatsträger aller Parteien und beinahe alle Oberbürgermeisterkandidaten, ist der Neujahrsempfang der Stadt Marburg am Samstagabend in der Stadthalle zum gesellschaftlich-politischen Großereignis des frisch begonnenen Jahres geworden. Nach musikalischer Begrüßung in Beiträgen von Schülerinnen und Schülern der Carl-Strehl-Schule vergegenwärtigte Oberbürgermeister Egon Vaupel den Gästen Schwerpunkte des zurückliegenden Jahres und veranschaulichte in vielen Beispielen kommende Akzente zugleich als Netzwerk für die zukünftige Entwicklung der Universitätsstadt.
Es war Anliegen in der beinahe einstündigen Ansprache des Oberbürgermeisters neben herausragenden Einzelprojekten und Leistungen Verknüpfungen für ein Gesamtbild zum „Miteinander als charakteristsches Merkmal im Gemeinwesen der Stadt Marburg“ zu betrachten. Dabei wurde den Gästen das Zuhören nicht langweilig. Dafür sorgte nicht alleine ein dichter Vortrag des Oberbürgermeisters. Besonders die Anschaulichkeit in Beispielen aus Gesprächen mit jüngeren Rathausbesuchern entlockte dem Publikum nicht wenig freudigen Applaus.
Unterstützt von Fotos und Diagrammen auf einer Großleinwand brachte die Neujahrsrede Anschaulichkeit in die zahlreich im Stadtgebiet begonnen, im Schulbaubereich inzwischen meist abgeschlossenen, Bauprojekte. Vaupel versuchte dabei in einem Bilderbogen mehrere thematische Verknüpfungen in den Maßnahmen zu veranschaulichen und brachte als Beispiele zur Innenstadtentwicklung die kommende Nord-Süd-Radwegeverbindung mit der neuen Drehbrücke als nur einem Baustein, kulturelle Projekte und bevorstehende Maßnahmen zur Einzelhandelsentwicklung.
Unter Bezugnahme auf aktuelle Diskussionen über die Höhe von Hartz-IV-Sätzen, millionenfache Kinderarmut und massiven Problemen der Benachteiligung wachsender verarmender Bevölkerungsteile im Bildungswesen folgte ein Plädoyer für einen ausgleichenden Sozialstaat. Soziale Gerechtigkeit sei eine Grundvoraussetzung für eine menschliche Gesellschaft und es dürfe nicht zugelassen werden, dass die soziale Herkunft darüber entscheide „ob ein Kind oder ein Jugendlicher Zugang zur Bildung hat und damit zu einer lebenswerten Zukunft“ sagte Vaupel mit großem zustimmendem Beifall der Gäste.
So gab es nach rund 90-minütigem offiziellen Programm bei Begegnungen und Gesprächen unter den Gästen viele Themen, bis hin zur Möglichkeit oder Notwendigkeit für ein neu und erstmals von OB Vaupel angesprochenem Stadtmuseum, zudem mit avisierter Lokalität in dem Landgräflichem Schloß.