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Gesellschaft für Informatik fordert Wahrung des wissenschaftlichen Ethos bei Plagiatdebatte

Marburg 1.3.2011 (pm/red) Der Computer, das Internet und heute vorhandenen Suchtechnologien machen es möglich, innerhalb weniger Sekunden relevante Texte zu einem gegebenen Thema zu finden. Genauso schnell ist es möglich, solche Texte in eigenen Arbeiten unverändert zu verwenden. Die Mühelosigkeit dieses Kopiervorganges verhindert oft ein Bewusstsein, mit dem geistigen Eigentum und den Leistungen anderer angemessen umzugehen. Die gleichen Suchtechnologien ermöglichen es jedoch auch, wörtliche Kopien sehr schnell zu finden, zu identifizieren und öffentlich zu machen. Das Internet ist also nicht nur Quelle des Problems, sondern kann zugleich ein effektives Gegenmittel werden.
Die Gesellschaft für Informatik (GI) ist eine Vereinigung vieler, die digitale Medien nicht nur nutzen, sondern entwickeln und aktiv vorantreiben. GI-Präsident Stefan Jähnichen äußert sich dazu. „Unsere Mitglieder tragen eine besondere Verantwortung, geistiges Eigentum auch im Zeitalter der digitalen Medien zu schützen, da sie genau die Werkzeuge schaffen, die seine Verletzung so einfach machen. Für alle in Lehre und Ausbildung Tätigen bedeutet dies, ihre Schüler und Studierenden immer wieder für einen korrekten Umgang mit geistigem Eigentum zu sensibilisieren.“

Plagiate und geistiger Diebstahl bedeuten Verlust der Prüfungsleistungen

Plagiate an Schulen und Hochschulen werden deshalb regelmäßig mit einer Aberkennung der jeweiligen Prüfungsleistung bestraft. Weitere Maßnahmen reichen vom Elternbrief über die Entlassung bis zur Exmatrikulation, in schweren Fällen bis zum Disziplinarverfahren. Der aktuelle Umgang der Bundesregierung mit einem öffentlich nachgewiesenen und durch die Universität bestätigten Plagiatsfall mache es praktisch unmöglich, Schüler und Studierende in Zukunft für den korrekten Umgang mit geistigem Eigentum zu sensibilisieren, sagte Jähnichen.

Als Vereinigung derer, die das Kopieren so einfach gemacht haben, fordert die Gesellschaft für Informatik, bei Plagiaten nicht wegzusehen oder zu verharmlosen. Im Umgang mit geistigem Eigentum gelte es umso wacher zu bleiben und weiterhin strikte Maßstäbe anzulegen, die für alle Berufsstände und sozialen Schichten gleichermaßen verbindlich sind.

Hintergrundinformation Gesellschaft für Informatik

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969, ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

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