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100 Jahre Frauentag – mehr Bewegung, bitte

Clara Zetkin (5. Juli 1857 – 20. Juni 1933) war eine sozialistische deutsche Politikerin und Frauenrechtlerin. Bis 1917 aktiv in der SPD als markante Vertreterin der revolutionär-marxistischen Fraktion. Ab 1917 in der SPD-Abspaltung USPD, dort im Spartakusbund. Danach einflussreiches Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). In der Weimarer Republik war sie 1920 bis 1933 Reichstagsabgeordnete für die KPD und 1932 Alterspräsidentin des Parlaments. Clara Zetkin gilt prägende Initiatorin des Internationalen Frauentags.

Marburg 8.3.2011 (pm/Red) Das 100jährige Jubiläum des Internationalen Frauentags veranlaßt Prof. Annette Henninger, Forscherin zu Politik und Geschlechterverhältnissen mit Schwerpunkt Sozial- und Arbeitspolitik an der Marburger Uni, zur Forderung 100 Jahre Frauentag – mehr Bewegung, bitte!

So lautet das Thema und Motto eines Vortrags von Henninger am 11. März. Dazu laden die Frauenbeauftragten der Universität Marburg ein. Ergänzend gibt es eine Fotopräsentation von Silke Lorch-Göllner mit Einblicken in Arbeits- und Studienbedingungen gestern und heute.

Zusammen mit der Personalratsvorsitzenden Renate Grebing wird das Thema Arbeitsverdichtung diskutiert – ein Problem und schleichender Veränderungsprozess, mit dem das wissenschaftliche und das administrativ-technische Personal der Universität immer häufiger konfrontiert sind.
Seit einigen Jahren laden die Frauenbeauftragten der Philipps-Universität interessierte Frauen der Hochschule zu einer Frauenvollver­sammlung ein.
„Wir nehmen den Internationalen Frauentag zum Anlass, um über unsere Arbeit zu berichten und um Themen zu diskutieren, welche die weib­lichen Beschäftigten bewegen“, erklärt Ingrid Rieken.

Zur Geschichte des Frauentages

Vor 100 Jahren, am 19. März 1911, wurde der Internationale Frauentag zum ersten Mal in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und den USA begangen. Mehr als eine Million Frauen demonstrierten für das Frauen­wahlrecht, für gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung und für den Acht-Stunden-Tag. Seine Wurzeln hat er in der Arbeiterinnenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im August 1910 wurde auf der zweiten internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen, alljährlich einen Frauentag zu veranstalten, der internationalen Charakter tragen und das Ziel verfolgen sollte, die Einführung des politischen Frauenwahlrechts zu beschleunigen.
Der große Textilarbeiterinnenstreik 1912 in den USA, auf dem die Arbeite­rinnen nicht nur höhere Löhne, sondern auch menschenwürdige Lebens­bedingungen forderten, inspirierte James Oppenheim zu dem Gedicht Brot und Rosen. Diese Worte wurden inzwischen zum Motto vieler Aktionen zum Internationalen Frauentag.
In Deutschland wurde der Frauentag in der Zeit des ersten Weltkrieges und der Naziherrschaft verboten. Im Gegensatz zu Frankreich, wo der Tag offiziell aner­kannt ist, wurde er in der Bundesrepublik erst mit Beginn der 1980er Jahre von der Frauenbewegung zu einem Tag der Frauensolidarität durchgesetzt und etabliert.

100 Jahre Frauentag – mehr Bewegung, bitte!
Termin 11. März
Zeit 8.30 bis 12.30 Uhr
Ort Senatssitzungssaal, Biegenstraße 12

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