Stadtverordnetenversammlung – Viele Einsichten und eine Menge Eintracht zu Ultimo
Marburg 31.3.2011 (yb) Für knappe zwei Stunden kamen die Marburger Stadtverordneten zur Sondersitzung zusammen, am besonderen Ort Bürgerhaus Cappel. Die knappe Tagesordnung war zudem vom Ältestenrat im Einvernehmen vorbereitet und vereinfacht worden. Damit stand der schriftliche Bericht von der ausführlichen Arbeit des Akteneinsichtausschuss im Mittelpunkt der Betrachtung. Es war ein letztes Mal an Gerlinde Schwebel, der Ausschussvorsitzenden und scheidenden Stadtverordneten der FDP, Bericht zu erstatten und den Bericht zu erläutern. Der Bericht samt Protokoll der letzten Sitzung 48 Stunden zuvor lag schriftlich auf allen Tischen. Er enthält ein Minderheitenvotum der CDU zu Teilbereichen, unterstützt von Herrmann Uchtmann MBL.
Wer nun geglaubt hätte, dass es im Außenstadtteil Cappel Auseinandersetzungen über das Innengeschehen und zugehörige Hintergründe bei der Veruntreuung geben würde, wäre mit falscher Erwartung erschienen. Für jede Fraktion gab es je einen Redebeitrag. Resümierend, beschreibend und dabei festellend, dass in Marburg diesbezüglich noch Einiges zu leisten sein wird. Möglicherweise kommt bald das strafrechtliche Verfahren mit Urteil für den Täter. Doch das hilft in der politischen Bewertung nicht weiter und wird zu erforderlichen Konsequenzen in Verwaltungsstrukturen und Verwaltungsvollzügen keine sonderlichen Aussagen, gar Hinweise, liefern können.
Mehrfach wurde das geflügelte Wort, von der Gelegenheit, die Diebe mache, gebraucht. Eine Binsenweisheit, die nicht weiter hilft, nicht einmal trösten kann. Es wurden von den Rednern durchaus verschiedene Akzente gesetzt, verschieden auch im Blickwinkel, der Evidenz und gedanklicher Durchdringung. Darüber wird zu berichten sein. —>ausführlicher Bericht am Samstag, 2. April.
Die zügige und konzentrierte Abwicklung dieser Sitzung zu Ulitmo, vier Stunden später wären alle Stadtverordneten keine mehr gewesen, war zugleich getragen von einem wollenden Miteinander im mehr oder weniger konkreten Wissen, dass etwas, es fragt sich was (eines, mehreres, sehr vieles?), erst noch folgen muss. Der insoweit klimatisch konsensuale Ausklang war auch vom Abschied einiger älterer und auscheidender Stadtverordneter mit getragen. Heinrich Dingeldein, wie Gelinde Schwebel von der FDP, bleibt nicht Stadtverordneter. Gleiches gilt für Georg Fülberth (Fraktion Marburger Linke), der wie Schwebel in der Ausschussleitung gearbeitet hat und seine letzte Rede als Kommunalpolitiker hielt. Für die MBL verabschiedete sich Heinz Ludwig.
das Marburger. wird den Bericht des Akteneinsichtausschuss mit Minderheitsvotum veröffentlichen.