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Vom Richtsberg oder zum Richtsberg ganz zu Fuß

Teilansicht vom Richtsberg, vom Spiegelslustturm gesehen und aufgenommen. (Foto Hartwig Bambey)

Marburg 13.4.2011 (yb) Eine Stadt hat meistens Stadtteile, so auch Marburg. Der Richtsberg ist – gemessen an der Bewohnerzahl – Marburgs größter und einer der jüngsten Stadtteile. Im Unterschied etwa zu Cappel und Wehrda, die als historisch gewachsene Orte eingemeindet wurden, ist der Richtsberg als Stadtteil geplant und gebaut worden. Im Namen klingt eine gewesene Richtstätte an, überliefert ist der Rabenstein, wo im 19. Jahrhundert zuletzt ein Mensch hingerichtet wurde. Der zweite Namensteil verweist auf bergige Höhenlage, an und für sich in Marburg mit den beiderseits der Lahn sich erhebenden Lahnbergen keine Besonderheit.

Auftaktbesprechnung im Alten Ebsdorfer Weg zur Besichtigung des gestalteten Waldweges zum Richtsberg. (Foto Hartwig Bambey)

Ein eigentümliches Charakteristikum, heute gerne Alleinstellungsmerkmal genannt, erwächst dem Richtsberg aus seiner planmässigen Stadtteilwerdung und Erbauung in kurzer Zeit, nur wenige Jahrzehnte zurückliegend (1969 – 1972). Mit der Zielstellung für Marburg bezahlbaren Wohn- und Lebensraum zu schaffen, ist in Gestalt des Richtsbergs der sicherlich am weitesten abweichend gestaltete Siedlungsraum Stadtteil von Marburg geworden. Dazu kommt seine Höhenlage, weitgehend von Wald umschlossen und eine klare Randlage.

Der Richtsberg soll Anschluss finden in aktueller Aufgabenstellung

Kartenskizze zum Richtsberg aus einem Infoblatt der Planergruppe HTWW

So kann es nicht verwundern, dass es anhaltende Bemühungen und Massnahmen gibt den Richtsberg an die Stadt, meint hier den geschlossenen Siedlungsraum von Marburg im Lahntal samt Oberstadt, anzubinden. Als Transportmittel für die Bewohner verkehren Busse. Als fußläufige Wegeverbindung sind die Fahrstraßen zum Richtsberg zu weitläufig.

Heinrich Scherer, mitte, vom Stadtplanungsamt erläutert Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic und Bürgermeister Franz Kahle Massnahmen und Wegeführung des gestalteten Waldweges als Teilabschnitt an einer unterwegs platzierten Übersichtstafel. (Foto Hartwig Bambey)

Stadträumliche Anbindung und das durch den Wald

Es ist in der Tat eine Maßnahme zur stadträumlichen Erschließung, wenn vor kurzer Zeit aus der Südstadt, am Südbahnhof beginnend oder endend, eine neue Wegeführung auf den Richtsberg projektiert und inzwischen weitgehend ausgestaltet worden ist. Der Weg führt in Kernbereich durch den Wald und

  • ist zugleich ein Trimm-Dich-Pfad,
  • zeigt wegbegeitend neu gepflanzte seltene Bäume mit Erläuterungstafeln,
  • hat eine Gestaltung des Wegekreuzes Hansenhäuser – Innenstadt,
  • bietet Wegeanschlüsse zum Psychiatriegelände und Sitzmöglichkeiten
  • und führt zu einem Klassenzimmer im Wald.

Diese im Sommerhalbjahr gern und vielseitig genutzte Wegeverbindung vom Richtsberg hinunter in die Südstadt, endend am Südbahnhof als Busknotenpunkt zur Weiterfahrt, oder in anderer Richtung über den Rollwiesenweg hinaufführend, ist jetzt im naturräumlichen Teil fertiggestellt.

Trimm-Dich-Station entlang des "Richtsberg-Waldweges" in Benutzung. (Foto Hartwig Bambey)

Ob Fußgänger, Jogger, Trimm-Dich-Sportler, Schulklassen oder Spaziergänger, am weitläufigen aufsteigenden Waldhang ist es der Stadt aus Bauherrin gelungen mehr als nur eine Verbesserung der stadträumlichen Anbindung zum Richtsberg für die dort lebenden Marburger zu schaffen. Es lohnt für alle dort Spaziergänge, Wanderungen oder Fitness-Touren zu unternehmen.

Neu gepflanzte Vogelkirsche mit Informationstafel entlang des Weges. Dahinter der mächtige Stamm eines gefällten Baumes und ein Fitnessgerät. Es fehlt alleine noch die Einarbeitung in den Stadtplan auf dem Richtsberg selbst. (Fotos Hartwig Bambey)

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