Marburger illustrierte Wochenschau
Marburg 24.4.2011 (yb) Es hat viel angelegen in den Tagen vor Ostern in Marburg mit Veranstaltungen, Besuchen, Terminen und Ereignissen. Eine gute Zeit also, mal wieder eine illustrierte Rückschau zu bringen. Es haben schon viele rumgelegen und rumgesessen auf den Lahnwiesen, hier direkt an der Mensa. Kein Wunder bei dem Wetter mit frühsommerlichen Celsiusgraden.
Das Freizeitvergnügen der einen und deren (bislang allzu) gedankenloser Umgang mit Mitgebrachten beschert anderen vermeidbare und überflüssige Arbeit – Müllbeseitigung auf den Lahnwiesen. Mit mehr aufgestellten Müllgefäßen, Hinweisschildern zum Verbot von Müllhinterlassungen will die Stadt Marburg gegen allzu lockere und schmutzfinkene Lahnufernutzer nunmehr vorgehen.
Locker und freundlich hat sich Bundespräsident Wulff bei seinem Besuch in Marburg unlängs vor der E-Kirche direkt auf Fotografen und neugierige Besucher zubewegt. Gar nicht so locker, sondern konzentriert und aufmerksam beobachtend, blickten derweil die Sicherheitsleute drein und standen zugleich dicht neben, hinter und vor dem Staatsoberhaupt. Autogramme und Bilder waren es, die in Marburg gesammelt und geschossen wurden, in recht entspannter Atmosphäre.
Weitgehend entspannt ist es auch bei der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung zugegangen. Eingangs der Sitzung wurde der Stadtverordnetenvorsteher gewählt. Das Wahlergebnis ist einstimmig ausgefallen, für den bisherigen Amtsinhaber Heinrich Löwer, Mitglied der SPD als stärkster Fraktion im Stadtparlament.
Entspannt und positiv gestimmt sind beinahe 800 Demonstranten am Montagabend miteinander zum Marktplatz und zur Kundgebung gegangen. Dort gab es nach einer Ansprache stimmungsvolle Lieder von Beate Lambert bis hin zu zahlreichen Mitsingenden. Am Ostermontag gibt es in Marburg keine Demonstration. Stattdessen ruft das Anti Atom Bündnis Marburg zur Demonstration in Biblis auf, wohin mit mehreren Bussen gefahren wird.
Im Rathaussaal ist die Gießenerin Katja Urbatsch für ihre Initiative zur Förderung der Studienmöglichkeiten von Arbeiterkindern mit dem Marburger Leuchtfeuer 2011 ausgezeichnet worden. Laudator war der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und SPD Hessen, Thorsten Schäfer-Gümbel, links. Das Marburger Leuchtfeuer wird von der Stadt Marburg als undotierte Auszeichnung für Engagement zu Gunsten sozialer Bürgerrechte verliehen. Die Idee für diesen Preis und die jährliche Vergabe wird von der Humanistischen Union Marburg mit getragen, als deren Sprecher Franz-Josef Hanke, mitte, die Veranstaltung eröffnet hatte.
Ein Besuch der Hessischen Staatssekretärin für Europaangelegeheiten bei den Marburger Wirtschaftswissenschaftlern brachte ein größeres Empfangskomitee samt Uni-Vizepräsidenten auf die Beine. Dabei wurde ein Mentorenprogramm für Studierende vorgestellt, das in eigenwilliger Weise fremd-finanziert worden ist aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Vor einem Tafelbild – ohne Tafelbild, stattdessen mit Kreidespuren derselben – steht Museumsdirektorin Agnes Tieze im Ausstellungssaal des Ernst-von-Hülsen-Haus noch vor Eröffnung der Austellung mit Fotografien von Philipp Goldbach. Die Kunstausstellung kann bis Anfang Juli besucht werden.
Neben Ehrungen, Versammlungen und Vorbereitungen indoors geht es an vielen Stellen zugleich outdoors rund, ganz anders und eben nicht nur an den Lahnwiesen. In Marburg brummt es auf dem Bau und Baurbeiter müssen sehen, wie sie vorankommen. Hier wurden Materialreste von der Außenhaut-Isolation für das Audimax des Hörsaalgebäudes von Moritz Neebe, links, und Claus Corell, Mitarbeiter der Firma Dörr Dach und Wand aus Kirchhain, zum Abtransport verladen.
Ein Stück weiter wurde am Hermann-Cohen-Weg, zugleich Hochwasserschutzdamm im Bereich der Mensa Erlenring, Verdichtungsarbeiten erledigt, bevor dort ein neuer Oberflächenbelag aufgebracht wird und damit die Baustelle, zugleich zur Neugestaltung des Mensahofes, dem Abschluß näher geführt wird.
Am Ostersamstag hat es viel Sonnenlicht gegeben in der Oberstadt und Schatten auf der anderen Seite der Wettergasse. Viele waren auf den den Beinen und besetzten Stühle im Eiscafé, weswegen es auf dem Block des Kellners zahlreiche Bestellungen zu notieren und anschließend zu servieren gab.
Während vielerorts bunte Ostereier und schokoladene Hasen präsentiert und verkauft werden, findet sich in einem Seniorenheim im Foyerbereich diese Inszenierung. Zur einschägigen HäschenSchule als Reprint von dunnemals sind deren Figuren gleich noch dazu auf einem Dekotisch aufgestellt.
Wem bunte Eier, Hasen aus Schokolade, HäschenSchule, Eisbecher oder das Lahnufer nicht unbedingt gefallen oder genügen, dem sei der zentral in Marburg gelegene Alte Botanische Garten empfohlen. Dort finden sich viele ruhige Plätzchen und prächtige Blüten, wie diese hier Sternblume bezeichnete gelbe Schönheit. (Alle Fotografien Hartwig Bambey, copyright 2011)