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Lahnufer-Magistrale für Marburg im Bau

Kartenskizze für neue Verkehrsführung in Marburg, deren zentrales Mittelstück gerade gebaut wird. (Karte Landesamt für Geoinformation redaktionell bearbeitet)

Marburg 2.5.2011 (yb) Der Begriff Magistrale mag manchem Leser in diesem Zusammenhang etwas hochtrabend vorkommen, wird mit diesem Wort üblicherweise eine überörtliche oder sogar internationale Hauptverkehrsachse umschrieben.

Dergestalt weitreichend soll die Bedeutung der im Bau befindlichen neuen Wegeverbindung nicht behauptet werden. Doch geht es sehr wohl um überörtlichen Verkehr, der mittels neuer Wegeführung – zudem kreuzungsfrei – durch Marburg geführt werden wird.

Zielstellung ist es dabei nicht, diesen überörtlichen Verkehr im Lahntal einfach durch das Stadtgebiet durchzuleiten. Mit der Trassenführung ist angelegt, dass zahlreiche der Fahrer und Nutzerinnen einen Halt einlegen können und sollen für eine Stadtbesichtigung, wenn sie nicht sogar gewollte Übernachtungsgäste werden.

Mit der Baumaßnahme werden also dezidiert touristische Ziele verfolgt, wie auch für die einheimischen Marburger neue Forbewegungsmöglichkeiten, Routen der Stadterkundung und Passage entstehen sollen.

Dass die Marburger, zumindest in der jüngsten Zeit, von dem recht aufwendigen Bauvorhaben in den Medien nichts haben lesen können, mag verwundern. Womöglich will die Stadt Marburg als federführende Bauherrin ihre Bürgerinnen und Bürger mit dem Ergebnis überraschen. Das würde jetzt nur noch eingeschränkt gelingen können. Zugleich vollziehen sich die Bauarbeiten nicht am Stadtrand. Sie finden einsehbar mitten im Stadtgebiet statt, unter den Augen zahlreicher Passanten.

Lahnufertrasse auf der Innenstadtseite der Lahn bis zum Rudolphsplatz

Recht unübersichtlich präsentiert sich die Baustelle zunächst in der Bahnhofstraße. Bereits wenige Meter weiter erschließt sich ein erster Überblick auf die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Routenführung.

Unter der Elisabethbrücke hindurch ist die neue stadtseitige Radwegeverbindung, zugleich als Teil des Lahntal-Radweges, im Bau. Ganz links, wegen Weidenbaumwuchs kaum sichtbar, fließt die Lahn.

Ein Gegenblick nach Norden mit der Elisabethbrücke und einem Teil der DVAG-Neubauten, die der neue Radweg direkt am Lahnufer passiert. (Fotografien von Hartwig Bambey)

Die Gesamtlänge der Baubschnitte dieser neuen Radwegeverbindung wird etwa zwei Kilometer Länge haben. Den Anfang nehmen die Teilabschnitte an der sogenannten Rosenbrücke, die von der Rosenstraße über die Lahn zu den Afföllerwiesen führt. Ein zweiter Abschnitt unterquert die Elisabethbrücke und reicht

bis zur Lahnstraße. Dort beginnt ein dritter Bauabschnitt, der bis zur Drehbrücke über das Schwarze Wasser reicht.

Ein Schotterbett schafft, wie bei allen Straßenbaumaßnahmen, die Tragschicht für den späteren Oberflächenbelag. (Foto Hartwig Bambey)

Während der Bauarbeiten lassen sich bereits vereinzelte Pioniernutzer der Marburger Rad-Magistrale beobachten, die unbekümmert von der derzeitigen Holprigkeit die Vorteile der Kraftfahrzeugferne nutzen.

Eines der vielen Brückenbauwerke, hier über einen Nebenarm der Lahn, die den Lahntalradweg im Marburger Stadtgebiet über weite Strecken kreuzungsfrei machen.

Jenseits davon schließlich kommt ein nächster Abschnitt paralell zur Uferstraße. Dieser schließt die Lücke bis zur Abendroth-Brücke.

Gegenüber der Mensa besteht bereits ein nächstes Teilstück. Dieses unterquert die Abentroth-Brücke, dann die Luisa- Haeuser-Brücke und die Weidenhäuser Brücke, mündet und endet direkt am Rudolphsplatz auf der unteren Niveauebene.

Die Zeit bis zur Fertigstellung der in mehrere Bauabschnitte aufgeteilten und an mehrere Firmen vergebenen Bauarbeiten wird sich eher in Wochen denn in Monaten messen lassen.

Spätestens im Laufe des Sommers ist mit dem Abschluss der Arbeiten zur rechnen. Zur offiziellen Übergabe wird von Offiziellen der Stadt Marburg sicherlich eingeladen werden  – um, bescheiden formuliert, ein Stück neuen Radweges im Stadtgebiet zu übergeben.

Bei Vergegenwärtigung der Einbindung als Teilstück des 245 Kilometer langen Lahntal-Radweges und großen Nutzungsvorteile für ungezählte Tausende von Radfahrerinnen, auch Fußgängern, wird dann offenbar und sinnfällig werden, dass mitten in der Lahnstadt eine magistrale Route geschaffen worden ist.

So wie das nebenstehende Schild dann bald nicht mehr gebraucht wird, wird die Erlebnisqualität beim Radfahren in Marburg deutlich zulegen. Hinzu kommt, dass am stadtseitigen Ende des neuen Abschnitts dieser Marburger Magistrale es dann auch den fertiggestellten Baukomplex der DVAG mit Congresszentrum und Konzernzentrale zu sehen und wahrzunehmen geben wird. In der alten Lahnstadt wird eben verdammt viel gebaut um umgestaltet.

 

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