Diskussionsveranstaltung des Zentrum für Konfliktforschung
Marburg 24.5.2011 (pm/red) Das Zentrum für Konfliktforschung (ZfK) lädt für Mittwoch, 25. Mai, zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Über das Thema Der Umgang mit Tätern und Täterinnen in der Aufarbeitung von Massengewalt werden Wolfgang Form, Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse, Matthias Ries, Ziviler Friedensdienst in der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Kerstin Kastenholz, ehemals Fachkraft des Ziviler Friedensdienst in Kambodscha diskutieren. Die Moderation übernimmt Prof. Thorsten Bonacker vom ZfK.
Die Diskussionsveranstaltung widmet sich möglichen Maßnahmen zur gesellschaftlichen Reintegration als Teil der zivilen Konfliktbearbeitung am Beispiel Kambodscha. Dort, wie in anderen Postkonfliktländern, gibt es zahlreiche Projekte der zivilen Konfliktbearbeitung, die sich mit der gesellschaftlichen, politischen und juristischen Vergangenheitsaufarbeitung beschäftigen. Meist steht dabei die Arbeit mit den Opfern des Konflikts im Mittelpunkt, wobei die Täter/innen eine eher nachgeordnete Rolle spielen. In Kambodscha gibt es verschiedene Ansätze der Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlichen Akteuren und Täter/innen. So hat die lokale Nicht-Regierungsorganisation Youth for Peace einen Dokumentarfilm über den ehemaligen Kindersoldaten Arn Chorn Pond gedreht. Der 25-minütige Film erzählt die Geschichte des Khmer Rouge-Täters und seine Reintegration in die kambodschanische Gesellschaft in den vergangenen Jahren.
Die Diskussion im Anschluss an die Filmvorführung widmet sich unter anderem folgenden Fragen:
- Wie wird in Kambodscha im Rahmen von ZFD-Projekten mit Khmer Rouge-Täter/innen zusammengearbeitet?
- Auf welche Art und Weise arbeitet der ZFD in anderen Postkonfliktgesellschaften mit Täter/innen?
- Welche konkreten Ansätze zur zivilgesellschaftlichen Reintegration von Täter/innen bietet die Wissenschaft an?
Diskussionsveranstaltung Der Umgang mit Tätern und Täterinnen in der Aufarbeitung von Massengewalt
Termin Mittwoch, 25. Mai
Zeit 18 Uhr c.t.
Ort Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14