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Bündnis für Soziale Stadt in Hessen gegründet

Marburg 25.5.2011 (pm/red) Ein Bündnis für eine Soziale Stadt Hessen ist heute im Marburger Rathaus aus der Taufe gehoben worden. Zu den Gründungsverbänden gehören etwa 20 Städte, Sozialverbände und Wohnungsunternehmen. In einem symbolischen Akt bestückten die Kommunen ein großes Netz mit ihren Wappen, um deutlich zu machen, dass sie gemeinsam für die Zukunft sozialer Stadtteilentwicklung in Hessen einsetzen werden. Zu den Gründungsmitgliedern gehören unter anderem Marburg, Wiesbaden, Darmstadt, Gießen, Wetzlar, Maintal, Hattersheim und Stadtallendorf, sowie Diakonie und Caritas, die Schader-Stiftung und die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen.  Ziel des Bündnisses ist es auf den Handlungsbedarf in benachteiligten Stadtteilen aufmerksam zu machen und die erfolgreichen Ansätze zur  Stabilisierung benachteiligter Stadtteile abzusichern und zu stärken.

Gruppenfoto vor dem Marburger Rathaus mit den Beteiligten. (Foto R. Kieselbach)

In einem Podiumsgespräch, das bei der Bündnisgründung im Marburger Rathaus stattfand, ging es darum, dass lebenswerte Stadtteile von großer Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt und die Integration in hessischen Kommunen sind. Benachteiligte Stadtteile brauchten eine zuverlässige, kontinuierliche und abgestimmte Unterstützung. Das Zusammenspiel zwischen baulichen Investitionen und sozialen Maßnahmen in den Bereichen Integration, Bildung, Beschäftigung und Kultur sei zentrales Erfolgsrezept. Die Erfahrungen von mehr als zehn Jahren Soziale Stadt in Hessen hätten gezeigt, dass die Stabilisierung benachteiligter Stadtteile gelinge und die Abwärtsspirale gestoppt werden könne.

Maria Flohrschütz, Jugendkonflikthilfe Marburg (JuKo), montiert das Logo an der Informationsfläche. (Foto R. Kieselbach)

Mit den Kürzungen auf Bundes- und Landesebene sei diese eindrucksvolle Erfolgsgeschichte allerdings massiv gefährdet. Aktueller Auslöser für den Zusammenschluss ist daher die wegbrechende Unterstützung des  Bundes für das Förderprogramm Soziale Stadt. Der Bund hat das wegweisende Leitprogramm um rund 70 Prozent gekürzt. Für die soziale Stadtteilentwicklung in Hessen bedeutet das eine Kürzung von 13,8 Millionen Euro auf 4,2 Millionen Euro. „Nicht nachvollziehbar“ findet Marburgs Bürgermeister Franz Kahle die Beschneidungen des offenkundigen Erfolgsprogramms Soziale Stadt. „Angesichts der deutlichen gesellschaftlichen Aufgabenstellungen wie Integration und Bildung, die sich nach wie vor in benachteiligten Stadtteilen verdichten, brauchen wir die Unterstützung von Bund und Land für eine integrierte soziale Stadtentwicklung.“

Sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen stärken

Das Bündnis will vor dem Hintergrund knapper Kassen und damit begrenzter kommunaler Handlungsspielräume für eine solide und langfristig stabile finanzielle Grundlage für Soziale Stadtteilentwicklung werben. Es setzt auf fortgesetzte Unterstützung von Bund, Land, Kommunen und Stadtteilpartnern. Das Bündnis will Landesebene ansprechen, um gemeinschaftlich nach Lösungen zu suchen, wie es angesichts des großen Bedarfs an sozialer Stadtteilentwicklung weitergehen kann. Die Stadt Darmstadt erklärte sich bereit, den nächsten Schritt mit den Bündnispartnern zu koordinieren.

Ansprechpartner sind Susanne Hofmann, Stadt Marburg, Telefon 06421/201126, (Email susanne.hofmann@marburg-stadt.de) und Jürgen Kaiser, Stadt Marburg, Telefon 06421/201629 (Email juergen.kaiser@marburg-stadt.de).

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