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ARCHIDIS Summer School 2011 zum ersten Mal in Marburg

Marburg 2.8.2011 (pm/red) An der Archivschule Marburg findet in diesem Jahr erstmals eine internationale Summer School in der Zeit vom 31. Juli bis 13. August statt. Die Eröffnung der ARCHIDIS Summer School 2011 fand am 1. August in Hörsaal 1 der Archivschule Marburg in der Bismarckstraße statt. Zur Eröffnung begrüßte zunächst Dr. Irmgard Becker, die Leiterin der Archivschule Marburg. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Franz Kahle begrüßte der Präsident der Sektion für Aus- und Fortbildung des Internationalen Archivrats, Geir Magnus Walderhaug aus Oslo, die Teilnehmenden aus vielen Ländern Europas. Das Thema des Einführungsvortrags von Prof. Eric Ketelaar, Amsterdam, lautete ‚Archival appraisel and its relationship to social memory‘.

Dr. Becker, die Leiterin der Archivschule Marburg und Dr. Uhde, Marburger Projektkoordinator der ARCHIDIS Summer School (Foto copyright Archivschule Marburg)

Die ARCHIDIS Summer School (ARCHIDIS steht für The Archives and Records Challenges in the Digital Information Society) trägt den Titel ‚Appraisal and social memory‘ und wird sich mit Fragen der archivischen Bewertung analoger und digitaler Unterlagen beschäftigen. Bewertung bedeutet dabei die Entscheidung, welche Unterlagen dauerhaft aufbewahrt werden, also archivwürdig sind, und welche vernichtet werden können.
Dabei steht als Frage im Mittelpunkt, auf welche Weise Archivare durch ihre Bewertungsentscheidung die spätere Erinnerung an unsere Gegenwart und jüngere Vergangenheit mitbestimmen. Zugleich wird dabei reflektiert auf welche Weise gegenwärtige gesellschaftliche Bedingungen und Entwicklungen diese Bewertungsentscheidung beeinflussen.

Lehrende und Studierende Teilnehmer aus acht Ländern

An dieser Summer School in Marburg nehmen 36 Studierende und 13 Lehrende der Archivwissenschaften teil. Sie kommen von elf Hochschulen in 8 Ländern, und zwar aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen und Schweden. Schon im Vorfeld der Summer School haben sich die Studierenden unterstützt von einer Lernsoftware ausgetauscht, Aufsätze gelesen, Thesenpapiere erstellt und Poster vorbereitet. Damit konnten sie sich am ersten Tag gegenseitig vorstellen und miteinander bekannt machen.

Stadtbesichtigung hoch über Marburg am Landgrafenschloss am ersten Tag.(Foto Fanny Wirsing)

Die Studierenden werden täglich vormittags an einer Vorlesung und einem Seminar teilnehmen. An den Nachmittagen arbeiten sie in Gruppen.

Die Ergebnisse werden dann am Ende der zwei Wochen vorgestellt. Besuche des Staatsarchivs Marburg, des Bundesarchivs in Koblenz sowie des Records Management Unit der Europäischen Zentralbank in Frankfurt runden das Programm Summer School ab.

Die Summer School wurde von dem Network of Archival Educators and Trainers organisiert, einem Zusammenschluss von insgesamt 25 Ausbildungsstätten für Archivarinnen und Archivaren in Großbritannien, den nordischen Ländern, den Benelux-Staaten, Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz.
Das Network hatte 2010 über die Universität Oslo einen Förderantrag über 50.000 Euro im Rahmen des Erasmus Intensive Learning Programms der Europäischen Union gestellt, der Mitte letzten Jahres bewilligt wurde.

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