Linsen für Terahertz-Anwendungen: Marburger Physikprofessor an Entwicklung neuer Werkstoffe beteiligt
Marburg, 7.9.2011 (pm/red) Die Arbeitsgruppe Experimentelle Halbleiterphysik der Philipps-Universität führt gemeinsam mit dem Süddeutschen Kunststoffzentrum ein Forschungsprojekt zur Herstellung neuartiger Linsen durch.
„Von diesen Linsen auf Kunststoffbasis erwarten wir eine verbesserte Abbildungsqualität, zusätzliche Funktionalität und niedrige Material- sowie Herstellungskosten“, sagt Prof. Dr. Martin Koch, Leiter der Marburger Arbeitsgruppe.
Durch die zunehmende Reife von sogenannten Terahertz- und Mikrowellen-Systemen, die in den letzten zwei Jahrzehnten erreicht wurde, rückt diese innovative Technologie immer mehr aus dem Schatten des rein wissenschaftlichen Interesses in den Bereich industrieller Anwendungen.
Neben der Qualitätskontrolle finden sich auch vielfältige Potenziale in der Sicherheitstechnik, Biotechnologie, Astronomie sowie Kommunikationstechnik.
Worum es geht bei den TerahertzwellenTerahertzwellen sind elektromagnetische Wellen mit einer Frequenz von mehr als 60 GHz und weniger als 30 THz und befinden sich im Frequenzspektrum am langwelligen Ende des infraroten Bereiches, sind quasi extrem langwelliges Licht. Elektromagnetische Strahlung dieser Frequenzen wechselwirkt mit Materie auf grundsätzlich andere Weise als sichtbares Licht. Aber auch diese Wellen können mit Bauteilen wie Spiegeln oder Linsen geführt und geformt werden, was indes besondere Anforderungen an Material und Herstellungsverfahren stellt.
Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Terahertz-Linsen auf der Basis neuartiger Materialmischungen zwischen Kunststoffen und Zusatzteilchen wie zum Beispiel pulverisiertem Titandioxid. „Durch die Zugabe der Zusatzstoffe soll der Brechungsindex des Kunststoffes erhöht werden. Gleichzeitig muss das Material eine hohe Transparenz für Terahertz-Wellen aufweisen“, erläutert Koch.