Gerüchteküche in Kassel: Weiteres „Bananen-Kunstwerk“ aufgetaucht und wohl kein Plagiat

25.11.2024 (red/yb) In den frühen Morgenstunden nach Ende des Kirchenjahres ist in Kassel eine weiteres, mithin zweites Bananen-Kunstwerk aufgetaucht resp. gesichtet worden. Da in der Nacht nach dem Totensonntag die Dunkelheit lange anhält, waren mangels …

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Kurz und bündig aus der Senatssitzung am 19. September

Marburg 21./22.9.2011 (red) Die Redaktion ergänzt Berichterstattung aus der jüngsten Sitzung des Uni-Senats. Kurzinformationen mit Prognose gab es etwa zur Zahl der erwarteten Studienanfänger / Erstsemester im Oktober, zu den Finanzen im kommenden Haushaltsjahr. Neuvertrag für Reinigungsdienst, Diskussion Frauenförderplan und Zukunft Partikeltherapie in Marburg waren Gegenstand von Berichterstattung oder Tagesordnungspunkte zu wichtigen Themen.

Unterschiedliche Positionen wurden ausgetauscht zur Frage behaupteter Feinstaubbelastung im Bereich der PhilFak. Die Zukunft der Lehrerausbildung in Hessen angesichts der beabsichtigten Streichung von 1.000 Referendarstellen seitens der Landesregierung beschäftigte das Gremium.

Zukunft Botanischer Garten und Partikeltherapie

Nach Aussage von Uni-Präsidentin Krause wird die Sicherung der Zukunft des Botanischen Garten auf den Lahnbergen jetzt einiges an Arbeit abverlangen. Die finanzielle Förderung mit zunächst 620.000 Euro durch das Land Hessen ist verknüpft mit der Anforderung eine Konzeption zu entwickeln, mit einer zugleich deutlich zu reduzierenden Ausstattung. Krause würdigte die finanzielle Unterstützung als „deutliches Signal der Landesregierung“ mit dem eine Anerkennung als „wertvolle Einrichtung“, etwa in Gestalt der am besten in Hessen gepflegten Gewächshäuser, verbunden sei. Doch leider seien genau diese erhebliche Energiefresser und damit sehr kostenträchtig. Zur finanziellen Absicherung der Zukunft des Botanischen Gartens erscheint die Einwerbung von Drittmitteln notwendig, wofür geeignete objektbezogene Modelle Anwendung finden können. —> siehe gesonderter Bericht.

Nach dem Aus für eine geplante Einrichtung zum Einsatz der Partikeltherapie in Kiel, deren bauliche Hülle bereits errichtet worden ist (siehe nebenstehendes Bildschirmfoto zum Bericht Kieler Nachrichten), stellen sich Betrachtungen für die Situation Marburg wohl neue Gegebenheiten. Fest steht nunmehr, dass die in Kiel geplante Anlage nicht fertig gebaut wird. Die auf den Lahnbergen fertig gebaute Anlage, inzwischen wieder im Eigentum der Siemens AG, befindet sich dagegen weiter im Probebetrieb. Nach Einschätzung von Unipräsidentin Krause „müsste Siemens mit in´s Boot geholt werden, um die Anlage über das Jahr 2013 hinaus zu betreiben.“

Ziel müsse in jedem Fall sein und bleiben Partikeltherapie in Marburg zu betreiben. Das ginge nur, wenn Patienten in klinische Studien miteinbezogen würden und beträfe mithin den Bereich der Forschung. Offen freilich seien dabei Fragen der Finanzierung, lautete eine Einschätzung der Präsidentin zum derzeitigen Stand der Dinge. In jedem Fall seien die Rahmenbedingungen verändert, durch die Entscheidung für das Ende in Kiel. (Dies meint: nicht zum Nachteil von Marburg. red)

Keinesfalls rosig sieht es für die Zukunft der Lehrerausbildung aus. Seitens des Hesssischen Kulturministeriums steht womöglich die Einsparung von 1.000 Stellen für die Referendarausbildung in Hessen in´s Haus. Trotz gegebenen Rechtanspruchs für alle Absolventen mit Staatsexamen, ist zu erwarten, dass davon ungünstige Folgewirkungen ausgehen. Die Uni Marburg bildet derzeit die meisten Gymnsiallehrer in Hessen aus. So sei mit einer Rückgabe von Studienplätzen zu rechnen. Deutliche Kritik an solcher Planung, mit einer einmal mehr zu spät von der Politik kommenden Botschaft,  kam aus den Reihen des Senats im Rahmen einer Erörterung. An der Philipps-Universität belegen derzeit 12 Prozent der Studierenden einen Lehramtsstudiengang.

Zur Entwicklung der Studierendenzahlen berichtete Uni-Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Harald Lachnit. Derzeit gehen die Zulassungszahlen für das Studium im Lehramt zurück. Im Vergleich zur offiziellen Zahl von 21.833 Studierenden zum Wintersemester 2010/11 sei von einer derzeitigen Prognose von 22.705 Studierenden für das Wintersemester 2011/12 auszugehen. Zu dieser Prognose sind eine Reihe von derzeitigen Unwägbarkeiten zu bedenken.

Eine divergierende Einschätzung besteht bezüglich einer ins Gespräch gebrachten Feinstaubbelastung von Räumen im Bereich der PhilFak. Kanzler Dr. Friedhelm Nonne berichtete, dass ihm keine Erkenntnisse über eine derartige Belastung, schon gar nicht durch Messungen abgesichert, vorliegen würden. Dem wurde für den AStA von Linda Spieckermann widersprochen. Die Studierendenverteterin bemängelte nicht gegebenen Informationsfluß und forderte Transparenz und ein stärkeres Problembewußtsein (Problemlage: Feinstaub aus Mineralwolle. red). Der Kanzler erklärte seine Gesprächsbereitschaft bei Einforderung von Belegen für dieses Problem, welches sich durch Messungen nun einmal nachweisen lassen müsse.

Gemäß Vorgaben der EU  sei es zu einer Neuausschreibung und Neuvergabe der Reinigungsdienstleistungen für die nächsten fünf Jahre gekommen, berichtete der Kanzler. Dabei werde die Philipps-Universität etwa 500.000 Euro einsparen, war seinen Ausführungen zu entnehmen, wie auch der Hinweis, dass im Vollzug dieser schwierigen Materie externe Rechtsberatung von Experten eingeholt werden musste.
Zur Vergabepraxis wurden kritische Anmerkungen vorgetragen. Von seiten des  Personalrats, der wegen Vergabe an externe Dienstleister keine Zuständigkeit hat, aus der Gruppe der wissenschaftlichen Mitglieder und der administrativ technischen-Mitglieder wurden eine Reihe von Bedenken vorgetragen. Dabei wurde die Vergrößerung der Reinigungsintervalle hinterfragt, was nun einmal zu Qualitätseinbußen führen müsse. Dazu gibt es Kritik und Artikulationen von Seiten des Personalrats. Chancengleichheit, Erfüllung sozialer Kriterien und Mindeststandards seitens potentieller Auftragnehmer wurden zur Berücksichtigung bei der Vergabe eingefordert. Beifall gab es für die Anregung bei der nächsten Vergabe, wie im Fall der Gießener Universität, wieder eine Leistung in Regie der Universität ins Auge zu fassen. Schließlich wolle und müsse ein Dienstleistungsunternehmen über die Entlohnung beschäftigter MitarbeiterInnen hinaus auch noch Gewinne erzielen.
Angesichts inzwischen unterzeichneter Verträge wurde diesbezügliche Überprüfung in fünf Jahren empfohlen.
Anmerkung der Redaktion: Betroffen von der Neuvergabe sind etwa 80 bisher Beschäftigte, die offenbar teilweise Beschäftigung bei der neu beauftragten Firma mit schlechterer Entlohnung finden.

Nach ausführlicher Diskussion, etwa zu Fragen der Wirkungen von Maßnahmen der Frauenförderung in Bereichen mit hohem oder überprortionalem Frauenanteil, wurde der den Senatsmitgliedern vorliegende Frauenförderplan der Universität nach vorherigen Einzelabstimmungen von Änderungsanträgen schließlich mit großer Mehrheit verabschiedet.

Vom Kanzler wurde darüber informiert, dass trotz möglicherweise noch nicht vollständig abgeschlossener Bau- und Modernisierungsarbeiten zum Semesterbeginn die Benutzbarkeit des Hörsaalgebäudes in der Biegenstraße gegeben sein werde.

Derzeit sind die Arbeiten für die Budgetplanung im Gange, berichtete der Kanzler. Es zeige sich eine schwieriger werdende Finanzlage, bei der alleine 2,9 Millionen Euro für Tarifsteigerungen zu berücksichtigen seien, zudem die Philipps-Universität etwa 2 Millionen Euro sinkende Mittelzuweisung zu verkraften haben werde, die durch die Modalitäten der Vergabe seitens des Landes Hessens mit Gewichtungskriterien zwischen den Hessischen Hochschulen zu Stande kämen. (2001-09-22-03.18 CET)

 


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