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Marburger Konferenz ‚Victims of International Crimes‘ mit internationaler Besetzung

Marburg 2.20.2011 (pm/red) Vom 6. bis 8. Oktober laden das Zentrum für Konfliktforschung (ZfK) und das Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse (ICWC) an der Philipps-Universität Marburg zu einer Konferenz zu Opfern Internationaler Verbrechen unter dem Titel ‚Victims of International Crimes‘ ein. Organisatoren der Konferenz in englischer Sprache sind  Prof. Dr. Christoph Safferling vom ICWC und Prof. Dr. Thorsten Bonacker vom ZfK.

  • Was hat ein Opfer nach der Beendigung von Krieg, Gewalt und Unterdrückung davon, an der Aufarbeitung von Verbrechen beteiligt zu sein?
  • Ist es sinnvoll, ihm die Möglichkeit einer Vertretung im Gerichtssaal einzuräumen?
  • Wie kann Gerechtigkeit hergestellt und das an ihm verübte Unrecht wieder gut gemacht werden?

Diese Fragen werden auf einer englischsprachigen Konferenz zu Opfern internationaler Verbrechen diskutiert, die mit Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Philipps-Universität Marburg stattfindet. Den Organisatoren der Tagung, Prof. Dr. Christoph Safferling vom ICWC und Prof. Dr. Thorsten Bonacker vom ZfK, ist es gelungen, dafür hochrangige internationale Gäste nach Marburg einzuladen – darunter Richter an internationalen Strafgerichten, Vertreter vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sowie den ehemaligen UN-Abteilungsleiter für Menschenrechte und Mit-Verfasser der Opferrechtskonvention der Vereinten Nationen.

Die Tagung widmet sich der Rolle von Opfern bei der juristischen und zivilgesellschaftlichen Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen. In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Opfer, des Opferschutzes sowie der Opferbeteiligung für die Aufarbeitung von Diktatur und Massengewalt erheblich zugenommen. Seit den Nürnberger Prozessen basiert die Aufarbeitung der Vergangenheit zu einem großen Teil auf Strafverfolgung. Das klassische Strafrecht richtet seine ganze Aufmerksamkeit aber auf die Identifizierung, Verfolgung und Resozialisierung des Täters und läuft dabei Gefahr, das Opfer aus dem Blick zu verlieren. Auch in gesellschaftlichen Ansätzen der Aufdeckung und Dokumentation schwerer Verbrechen an der Zivilbevölkerung stand lange Zeit das Opfer im Schatten der Tätersuche. Seit den 1990er Jahren hat sich dies geändert. Sowohl im Statut des Internationalen Strafgerichtshof als auch in den Strafprozessen beispielsweise gegen die noch lebende Elite der Roten Khmer in Kambodscha ist eine aktive Beteiligung von Opfern vorgesehen. Zudem spielen Opferverbände in Aufarbeitungsprozessen eine immer größere Rolle.

Auf der Tagung sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten für Opfer diskutiert werden, an der Aufarbeitung von Verbrechen, die an ihnen oder ihren Angehörigen verübt wurden, teilzuhaben. Zugleich werden Vor- und Nachteile einer starken Beteiligung von Opfern debattiert.

Weitere Informationen und das Programm der Konferenz finden sich im Internet.

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