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Teilhabe von Menschen mit Behinderung als Bürger- und Menschenrecht

Mitglieder des neuen Landesvorstand der Lebenshilfe Hessen: Uve Lüders (stellv. Vorsitzender) links, Jürgen Großer, Norbert Havekost (Vorsitzender), Hubert Lenz (verdeckt), Harald Scheibl, Frank Strotmann, Maren Müller-Erichsen, Markus Liebendörfer (stellv. Vorsitzender), Gerhard Roeder, Rainer Schäfer.

Marburg 8.5.2012 (pm/red) In seiner Mitgliederversammlung am Samstag, 5. Mai 2012, in Marburg fordert der Lebenshilfe-Landesverband Hessen die Gleichstellung und soziale Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung. Die Versammlung betont das Ziel des heutigen Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und weist auf die Kluft zwischen der Verankerung des Anspruchs der Gleichberechtigung für alle Menschen im Grundgesetz und der vielfach behindernden Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung hin.

Die Lebenshilfe fordert, dass alle Menschen mit Behinderung, insbesondere Menschen mit schweren geistigen Behinderungen, mitten in unserer Gesellschaft leben können. Dazu ist notwendig, den begonnenen Landesaktionsplan zur Umsetzung der Konvention weiter zu verbessern. In der Überarbeitung des Entwurfs und der weiteren Fortschreibung sollten nach Ansicht der Lebenshilfe viele Aktionspunkte konkretisiert werden und insbesondere die Mitbestimmung und Teilhabe der Betroffenen und ihrer Verbände umgesetzt werden.

Auf der Versammlung wurde ein neues Projekt der Lebenshilfe Hessen vorgestellt, das dem genannten Ziel verpflichtet ist und mit dem die Lebens- und Wohnmöglichkeiten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf weiter verbessert werden sollen: Menschen mit Behinderung leben möglichst in der eigenen Wohnung, mitten in der Gemeinde. Das Projekt dauert 3 Jahre und soll für etwa 60-80 Menschen in verschiedenen Regionen in Hessen eine dauerhafte Alternative zu einem Leben im Heim entwickeln.

In dem Projekt kooperieren der Landesverband, 8 Orts- und Kreisvereinigungen und die Hochschule Rhein Main. Durch die Fördergelder der Aktion Mensch kann das Projekt mit einer wissenschaftlichen Begleitforschung durchgeführt werden. Hierbei sollen die Gelingensbedingungen, Barrieren und wesentliche Aspekte für die Lebensqualität erforscht und die Ergebnisse für die weitere Praxis der Behindertenhilfe genutzt werden.

Bei der Versammlung wurde darüber informiert, dass der Landesverband als Träger des Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) anerkannt ist und im Verbund mit den örtlichen Lebenshilfevereinigungen diesen Freiwilligendienst innerhalb der Lebenshilfe organisiert. Konzeptionellen Schwerpunkt des FSJ bei der Lebenshilfe bilden die Gleichberechtigung von Menschen mit Beeinträchtigungen und die Unterstützung der Weiterentwicklung eines inklusiven Gemeinwesens, an dem alle Menschen teilhaben können.

In der Versammlung wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt. Neuer 1. Vorsitzender ist Norbert Havekost (Wetzlar); er war bisher stellvertretender Vorsitzender. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Uve Lüders (Kelkheim), der bisher Beisitzer war, und Markus Liebendörfer (Aarbergen) gewählt. Schatzmeister ist Gerhard Roeder (Limburg). Weitere Vorstandsmitglieder sind: Jürgen Großer (Offenbach), Hubert Lenz (Limburg), Maren Müller-Erichsen(Gießen), Rainer Schäfer (Mengerskirchen), Harald Scheibl (Frankfurt), Karin Schleith (Kelkheim), Dieter Schomers (Kassel), Frank Strotmann (Korbach)

Die Mitgliederversammlung hat  den langjährigen Vorsitzenden Friedel Rinn zum Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes gewählt und dankt ihm herzlich für seine außerordentlichen Verdienste für die Belange von Menschen mit Behinderung und für den Landesverband der Lebenshilfe in Hessen. Rinn war 27 Jahre Vorstandsmitglied, davon 24 Jahre Vorsitzender des Landesverbandes.

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