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Hessische Universitäten fordern von Landesregierung 28 Millionen für Tarifsteigerungen

Marburg 8.12.2011 (pm/red) Die Konferenz der Hessischen Universitätspräsidien (KHU) zeigte sich in ihrer Sitzung Ende November  besorgt um die Qualität von Lehre, Studium und Forschung. Die Studierendenzahlen an den hessischen Universitäten sind  seit dem Jahr 2007 um 27 Prozent von insgesamt 107.351 auf 135.818 drastisch nach oben gegangen. Bei den Erstsemestern beläuft sich der Anstieg auf mehr als 40 Prozent, die Masterstudiengänge einbezogen mehr als 60 Prozent.
So erreichen in diesem Wintersemester etliche hessische Hochschulen absolute Höchststände bei den Studierendenzahlen:

  • die Technische Universität Darmstadt (25.021)
  • die Universität Gießen (25.277)
  • die Universität Kassel (21.518)
  • die Universität Marburg (22.661)

Dieser erhebliche Anstieg folgt dabei den politischen Beschlüssen zur gymnasialen Schulzeitverkürzung (G8), zur höheren Studierfähigenquote pro Alterskohorte (Hessen ist dabei mit 46% der Spitzenreiter der Republik), zur Aussetzung der Wehrpflicht sowie zur Einführung von Bachelor- und Master-Abschlüssen.

Vor diesem Hintergrund und angesichts steigender Tariflöhne für die Bediensteten fordern die fünf hessischen Universitäten die Landesregierung auf, die Tarifsteigerungen rückwirkend von 2011 und 2012 in Höhe von zusammen 28 Millionen Euro zu übernehmen. Dies wurde mit einem gemeinsamen Appell bekräftigt.
Zu Begründung wird von den Hochschulpräsidenten ausgeführt, dass das reale Grundbudget der Hochschulen 2012 weiter sinken werde. Zwar werde das Land  die Grundfinanzierung im Vergleich zu 2011 um 20 Millionen Euro erhöhen und einen Teil vorhergehender Kürzungen in Höhe von 34 Millionen Euro ausgleichen, zu denen sich die hessischen Hochschulen bereit erklären mussten.
Doch jetzt geht es um tarifliche Mehraufwendungen, der die Haushalte der Hochschulen stark belastet. Bereits 2011 seien die fünf Universitäten auf 6,6 Millionen Euro sitzengeblieben. Das Land war nur bereit, ein Drittel der Tarif-Kosten (4 Mio. Euro) zu übernehmen. 2012 müssten die Universitäten einen tarifbedingten Mehraufwand von 21,2 Millionen Euro komplett alleine schultern.
Angesichts außerordentlicher Lehrbelastung  appelliert die KHU an die Wiesbadener Regierung, die Kosten für die Tarif- und Gehaltssteigerungen der Angestellten und Beamten 2011 und 2012 von rund 28 Millionen Euro rückwirkend zu übernehmen. Dazu sieht man das Land Dank dessen gestiegener Steuereinnahmen, geschätzte 700 Millionen Euro, jetzt finanziell ausgestattet.
Bei schleichender Auszehrung der Budgets würden Maßnahmen wie Wiederbesetzungssperren drohen, was angesichts der außergewöhnlichen Belastung infolge des Studierendenaufwuchses kontraproduktiv wäre und hinsichtlich des immer schärfer werdenden globalen Wettbewerbs um Fachkräfte politisch ein falsches Signal vermittele. —> Bericht Reaktion Ministerin

 

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