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Stadtbücherei als Ort für das Lesen und wachsender Medienvielfalt

Marburg 19.1.2012 (pm/red) Die Stadtbücherei Marburg erweist sich im Jahr 2011 als wichtige Kulturinstitution. 100.500 Medien aus vielen Themen- und Interessengebieten haben zur Ausleihe und Nutzung bereitgestanden. Konkret sind es 85.800 Bücher, 4.950 Zeitschriften, 6.700 CDs, 1.365 CDROMs, 5.600 Kinder- und Erwachsenenhörbücher, 4.100 DVDs, 980 Karten und 550 Sprachkurse. Es gab in 2011 Entleihungen von 476.160 Medien (2010: 488.424 Medien) von 98.202 Besuchern. Dazu gehören 29 Kindergartengruppen mit 390 Kindergartenkindern, die sich an den verschiedenen kindgerecht konzipierten Mitmachgeschichten begeistert haben. 2.167 Personen haben sich zur Nutzung neu angemeldet. Die Zahl der aktiven Nutzer – Personen mit mindestens einer Entleihe im Jahr – hat von 9.522 im Jahr 2010 auf 9.311 leicht abgenommen.

Nach wie vor ist in der Stadtbücherei das Buch mit 61 Prozent das meist genutzte Medium, gefolgt von Hörbüchern mit 16 Prozent und 11 Prozent CDs. Entleihe von Spielfilmen auf DVD machen 7 Prozent aus, und Zeitschriften 3 Prozent, sowie CDROMs und Karten mit je 1 Prozent. Für Neu- und Ersatzanschaffungen standen in 2011 wieder 107.500 Euro zur Verfügung. Damit konnten 10.122 Titel neu erworben worden. Zugleich sind 9.100 Titel aus dem Bestand entfernt worden.

„Für Menschen verschiedener Herkunft und sozialer Schicht sollen Bibliotheken in früher Kindheit als Orte erlebt werden, in denen es Bücher und Geschichten zu entdecken gibt. Die Stadtbücherei Marburg bietet dazu die spätere Unterstützung für das schulische Lernen sowie Bücher, Spiele, Zeitschriften, elektronische Medien und Musik für die Freizeitgestaltung“ beschreibt Kulturdezernentin Kerstin Weinbach im Pressegespräch Anliegen und Aufgabenstellung. Sie nehme ihre Besucher mit in das Zeitalter der neuen Medien, und biete Möglichkeiten, das Internet und seine Ressourcen eigenständig nutzen zu lernen.

Jürgen Hölzer und Cornelia Wiegand, Stadtbücherei, neben Kulturdezernentin Kerstin Weinbach. (Foto Ute Schneidewindt)

Wachsende Nachfrage nach elektronischen Medien
Im Jahr 2010 hat die Inbetriebnahme der virtuellen Zweigstelle namens ‚Onleihe‘ begonnen. Im Zusammenschluss von 17 hessischen Bibliotheken zum ‚OnleiheVerbundHessen‘ begann der Aufbau eines gemeinsamen Medienbestands, der alleine über das Internet den Nutzern zur Verfügung gestellt und ausgeliehen wird. Mit dem Leseausweis erhalten die Kunden der Stadtbücherei Marburg Zugriff auf neue Informations- und Wissenstechniken. Sie können damit kostenlos eBooks, Videos, Hörbücher, Musik, Sprachtrainer, Lernhilfen, Ratgeber, elektronische Zeitungen und Zeitschriften auf eigenen Rechner oder andere Lesegeräte zur Nutzung herunter laden.

Die Zweigstelle der Stadtbücherei im Internet, rund um die Uhr geöffnet, verfügt zurzeit über 30.000 elektronische Medien. Die Nutzungszahlen über das Internet haben sich innerhalb eines Jahres bis Ende 2011 Jahres verdoppelt. Derzeit sind es 270 bis 310 Marburger Bibliotheksbenutzer, die monatlich die Onleihe nutzen. Sie haben über 14.000 Medien ausgeliehen.

Angebote zur frühen Leseförderung
Die Stadtbücherei versteht sich als Ansprechpartner im Bereich Leseförderung für Kindergärten und Schulen. In Kooperation entwickeln Stadtbücherei und 16 Schulen in Projektteams vielfältige, systematische Leseförderungs- und Recherchetrainingskonzepte.   79 Klassen mit 1.600 Schülerinnen und Schülern haben an Bibliothekseinführungen teilgenommen. Medienkisten zu besonderen Themen für Kindergarten und Unterricht sind weiterer Schwerpunkt in der Leseförderung. 203 Medienkisten, darunter 24 für Kindergärten, wurden entliehen.

Es gibt erlebnisorientierte Bibliotheksbesuche, nahezu täglich außerhalb der Öffnungszeiten, die Organisation von Autorenlesungen, Fortbildungen und Workshops, die Teilnahme an Elternabenden und Fachkonferenzen und Mitwirkung in der Jury beim Vorlesewettbewerb sowie die Leitung von Projektteams ‚Kindergarten und Bibliothek‘ und ‚Schule und Bibliothek‘.

In 2012 kommt die Teilnahme am bundesweiten Projekt ‚Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen‘. Zur frühkindlichen Leseförderung werden von 2011 bis 2018 drei Jahrgänge von Kindern vom ersten Lebensjahr bis zum Eintritt in die Schule begleitet. Dazu werden Lesesets in drei Phasen an die Kinder und ihre Eltern verschenkt. Besonders Familien aus sozial schwachen und lesefernen Milieus erhalten die Lesestart-Sets mit je einem altersgerechten Buch und vielfältigen Begleitmaterialien. Dazu ist eine Kooperation der Stadtbücherei mit den Kinderärzten geplant, um das Start-Set mit Informationen und Gutschein zur kostenlosen Anmeldung zu bereichern.

Veranstaltungshöhepunkte für Kinder und Erwachsene
In 2011 gab es ein Veranstaltungsprogramm für Kinder, monatlich in der Reihe Bilderbuchkino, Bilderbuchwerkstatt oder Kinderlesung. Herausragend war die mit dem Kindergarten ‚Auf der Weide‘ angebotene ‚Geheimnisvolle Lesewanderung mit den Olchis durch die Marburger Kasematten‘. Über 80 Kinder und Eltern nahmen teil, konnten in Gewölben des Marburger Schlosses einer abenteuerlichen Geschichte lauschen und am Ende eine Überraschung erleben. Über 750 Teilnehmer besuchten rund 40 Veranstaltungen, darunter die Lesung mit der Bestsellerautorin Rita Falk im Rahmen des ‚Krimifestivals Marburg‘ und Lesung mit der Trägerin des Deutschen Buch-preises Katharina Hacker in der Aktionswoche ‚Treffpunkt Bibliothek‘.

Neuer Online Katalog OPAC in wenigen Wochen
Meistgenutztes Arbeitsinstrument in der Stadtbücherei ist der Online-Katalog (OPAC) mit der Möglichkeit zur Recherche, Vorbestellung ausgeliehener Medien und Medienverlängerung. So kommt es zu rund 75.000 Zugriffen pro Jahr von außerhalb über das Internet auf die Rechner der Stadtbücherei. Gestartet ist die Weiter- und Neuentwicklung des OPAC-Systems mit Ziel besserer Zugänglichkeit (barrierearmer Zugang) und Funktionalität.

Neubau Stadtbücherei auf dem Rudolphsplatz?

Viel Potential um einen anregenden und anspruchsvollen Ort mit Platz für Individualität und Austausch zu schaffen, sieht das Team der Stadtbücherei in einem zukünftigen Neubau am Rudolphsplatz. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung des Rudolphsplatzes ist dort ein Szenario für die zukünftige Stadtbücherei mit Nutzung des alten Bankgebäudes und Anbau projektiert. Aufgrund bereits jetzt fehlender Regalflächen und prognostizierten Bestandszuwächsen wird sich die Situation ergeben, dass die Stadtbücherei in den nächsten 10 Jahren am jetzigen Standort in der Ketzerbach endgültig aus allen Nähten platzen würde.

Hintergrundinformation
Bibliotheken sind die am stärksten genutzten Kultur- und Bildungseinrichtungen in Deutschland. Sie sind Orte des freien Zugangs zu Informationen, Wissen und Bildung. 8,75 Millionen Mitglieder nutzten nach der Deutschen Bibliotheksstatistik im Jahr 2010 eine Bibliothek. 6,76 Millionen sind beim Fußball aktiv und 7,31 Millionen Menschen betreiben Fitness ( Deloitte-Studie 2010 Der deutsche Fitness- und Wellnessmarkt).

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