Marburg 16.2.2012 (red) In diesen internetbewegten Zeiten mit scheinbar grenzenlosem Wachstum webbezogener Kommunikation und Orientierung kann als völlige Nebensache erscheinen, dass weltweit etwa 14,5 Millionen Menschen Deutsch als Fremdsprache lernen. Als Spitzengruppe rangieren dabei die Russen mit rund 2,3 Millionen deutlich vorne. Dies lässt sich einem von Ulrich Ammon herausgegebenen neuen Buch entnehmen, das über Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektiven der deutschen Sprache in Russland berichtet und als eine Leitfrage aufwirft, wie sich das schwindende Interesse am Deutschlernen aufhalten lässt?

„Das sinkende Interesse können wir nur aufhalten, wenn die Deutschkundigen ihre Sprache auch gebrauchen, wo es ohne Schaden möglich ist“, rät Herausgeber Ammon. „Viel zu viele steigen sogar dann aufs Englische um, wenn der Gesprächspartner gut Deutsch kann, es sogar gerne hört oder redet“ meint der Germanistikprofessor, vor seinem Ruhestand tätig an der Universität Duisburg-Essen. Wie weit dies trägt, kann als Frage beschäftigen. Der große ‚Hype‘ in Bereich Netzkommunikation gerne bevorzugt in ‚Denglisch‘ bleibt eine davon unberührte Welt.
Buchveröffentlichung: Ammon, Ulrich und Kemper, Dirk (Hrsg.): Die deutsche Sprache in Russland: Geschichte, Gegenwart, Zukunftsperspektiven. Iudicum Verlag, München 2011, 428 Seiten. ISBN 978-3-86205-103-8