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Innenstadt Marburg im Zeichen des Protests gegen Stellenabbau

Marburg 19.3.2012 (yb) Mit Startpunkt Georg-Gaßmann-Stadion zog am Samstagnachmittag die Großdemonstration gegen den Stellenabbau am Uniklinikum über zwei Stunden durch die ganze Innenstadt. Dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di hatten sich andere Gewerkschaften, die meisten Parteien in der Stadtverordentenversammlung und weitere Organisationen angeschlossen. Auf großformatigen Transparenten wurden zentrale Forderungen vorweg getragen. ‚Gemeinsam für unser Klinikum – keine Stellenabbau‘ , ‚Pateienversorgung vor Profit – Gesundheit ist keine Ware‘  gab es dabei zu lesen.

So bestimmten Hunderte von Fahnen das Bild auf den Straßen, während sich unterwegs weitere Demonstranten der Protestveranstaltung anschlossen. Akustisch waren es Vuvuzelas, in großer Zahl

Trillerpreifen und immer wieder Lautsprecherdurchsagen, mit denen für Bewohner und Passanten das Geschehen unüberhörbar gemacht wurde.

„Hast du mal ne Trillerpfeife für mich“ fragte ein unterwegs Dazugekommener als er sich in den Demonstrationszug einreihte.

Über die Universitätsstraße führte die Route durch die Biegenstraße, Deutschhausstraße über den Steinweg zum Marktplatz.

Auf dem Marktplatz trafen die ersten Demonstranten nach gut 90 Minuten ein und wurden dort von vielen, darunter Universitätspräsidentin Prof. Katharina Krause, erwartet.

Zur Kundgebung gab es zahlreiche Redner mit Beiträgen, in denen das profitorientierte Verhalten der Rhön Klinikum AG als Betreiberin der Uniklinken Gießen und Marburg gegenüber Patienten und Mitarbeiter/innen einmütig kritisiert wurde.

„Anstelle einer fragwürdigen Mediation ist der Konzern dringend aufgefordert sich mit denjenigen an einen Tisch zu setzen, die wissen wie die alltäglich Praxis im Klinikum aussieht und funktioniert“ kam als klarer Hinweis unter dem Beifall von Pflegekräften, Ärzten und anderen Mitabeitern, die auch aus Gießen und Wiesbaden von den dort von Priviatisierung bedrohten Dr.Horst-Schmidt-Kliniken angereist waren.

„Die Betriebsräte sagen Schluß mit dem Rotstift“ kam von Betriebsratsvorsitzender Bettina Böttcher. „Ein harter Schlag ist es, wenn ein Konzern 160 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet und dann weitere Gewinnmaximierung auf dem Rücken der Beschäftigten austragen will. Das Ende der Fahnenstange ist lange erreicht – die Beschäftigten haben viel zu lange still gehalten und werden mit allen Mitteln den bereits stattfindenen Personalabbau verhindern“ führt sie unter dem Beifall der Versammelten aus.

Die Verpflichtung zum Gemeinwohl hob Unipräsidentin Krause zugleich im Namen ihres Gießener Kollegen hervor. „Wer an der Forschung und Lehre an unseren Universitätskliniken rührt, rührt an der Zukunft der Medizin überhaupt“ waren ihre Worte.
Mit der Demonstration ist ein breites Bündnis gegenüber dem Rhön Klinikum in Erscheinung getreten und hat zugleich gegenüber der Hessischen Landesregierung den Ernst der Lage und deren Verantwortung betont. Weitere Aktionen wurden angekündigt. (Alle Fotografien ©  Hartwig Bambey)

 

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