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Kyoto-Protokoll – und dann? Kasseler Forscher wollen Klimakonferenzen verbessern

Kassel, Marburg 9.5.2012 (pm/red) Klimakatastrophe, Energiewende, Erneuerbare Energien – der Klimawandel beschäftigt nicht nur Politik und Wissenschaft. Auch viele Bürger sorgen sich um die Folgen globaler Erwärmung. Regelmäßig beraten Politiker bei Klimakonferenzen über Lösungen. Doch wie wichtig ist die Beziehung zwischen Politikern und Bürgern? Inwiefern wirken sich freiwillige Klimaschutzmaßnahmen wie umweltfreundliche Technologien im Haushalt auf den Erfolg der Konferenzen aus? Diese Fragen stellen sich Kasseler Forscher um Prof. Andreas Ziegler vom Institut für Volkswirtschaftslehre im Projekt ‚Die Bedeutung freiwilliger Beiträge und von Fairnesspräferenzen für den Erfolg internationaler Klimapolitik‘ (VolFair).

Bisherige Untersuchungen beziehen sich auf die Teilnehmer an Klimakonferenzen. Nie wurde untersucht, wie Bürger eines Landes zu internationalen Klimaabkommen stehen, ob sie entsprechende Vorschläge als gerecht empfinden und ob ihr freiwilliges Handeln zum Klimaschutz einen Beitrag zum Erfolg der Konferenzen leistet. Im Rahmen der Studie planen die Forscher vor allem eine bisher einmalige internationale Befragung: jeweils 1000 Personen aus den USA, China und Deutschland werden zur Akzeptanz von Klimaschutzabkommen, Gerechtigkeitsnormen und freiwilligem Handeln zum Klimaschutz befragt.

Ziel ist es, Klimakonferenzen und daraus abgeleitete politische Maßnahmenpakete erfolgreicher zu machen. Als besonders wichtig erachtet Prof. Ziegler die gezielte Aufklärung und den Dialog mit den Bürgern: „Politische Entscheidungsträger müssen wissen, wie die Haltung der eigenen Bevölkerung ist.“ Er ist davon überzeugt, dass wirkungsvolle internationale Klimaabkommen auf nationaler Ebene von den Bürgern mitgetragen werden. Die Erkenntnisse von VolFair sollen als Basis dafür dienen.

Die Kasseler Forscher arbeiten gemeinsam mit Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) Karlsruhe, des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim, der Universität Hamburg und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich an dem Forschungsvorhaben. Im Rahmen des Förderprogramms ‚Ökonomie des Klimawandels‘ wird VolFair vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert.

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