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Gegen die Unterfinanzierung der Hochschulen und Abschaffung der Fächervielfalt – AStA weist Kritik an Universitätsleitung zurück

Marburg 22.5.2012 (pm/red) Wie berichtet, will das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst Berater damit beauftragen rauszufinden, wo es an der Uni Marburg „bestehende Organisationsdefizite im Haushalts- und Rechnungswesen“ gibt, denn schließlich habe die Uni ein Minus von 29,4 Millionen Euro im letzten Haushaltsjahr eingefahren. Dieser Ansatz wird vom Referat für Hochschulpolitik des AStA Marburg entschieden zurück gewiesen. „Dieses Minus ist nicht die Folge von Fehlwirtschaft an der Philipps-Universität, diese Gelder fehlen schlicht und einfach, weil das Land Hessen, nicht zuletzt durch den Hochschulpakt, die Hochschulen des Bundeslandes nicht ausreichend finanziert und gleichzeitig erwartet wird, die steigenden Studierendenzahlen zu bewältigen“, lautet das Fazit der Studierendenvertretung.

Laut AStA solle sich das Ministerium lieber Gedanken über eine ausreichende und bedarfsdeckende Finanzierung der hessischen Hochschulen machen. Die Verwaltung, ganz zu schweigen vom Forschungs- und Lehrbereich, würde schon seit Jahren auf Sparflamme laufen. Die Schuld auf die Universitäten zu verlagern, sei eine bewusste Verdrehung der Tatsachen und so einfach nicht hinnehmbar, formulieren die Studierenden. Man wolle das Präsidium und die Verwaltung zwar nicht generell vor Kritik schützen, diese sei oft sehr notwendig, aber in diesem Fall sei es schlicht und einfach an der Realität vorbei.

Auch die Äußerungen in der gemeinsamen Pressemitteilung von Ministerium und Land, man solle „auch strukturelle Veränderungen in der Verwaltung und im Studienangebot in Betracht“ ziehen, wird vom AStA scharf kritisiert und als euphemistische Umschreibung weiterer Kürzungen und Einschränkungen im Lehrangebot als inakzeptabel zurück gewiesen.

„Wir haben bereits etliche Institute und Lehrangebote in den letzten Jahren verloren, die als ‚unrentabel‘ galten, darüber hinaus arbeiten etliche Fachbereiche bereits weit über ihre Leistungsgrenzen hinaus. Auslastungen von über 200 Prozent und mehr sind mittlerweile die Normalität. Wir werden nicht akzeptieren, dass weitere Einsparungen vorgenommen werden, der Lehrbetrieb ist sonst nicht mehr länger aufrecht zu erhalten“, artikuliert der Referent für Hochschulpolitik Marius Beckmann.

Außerdem werde man nicht hinnehmen, dass kleinere Fachbereiche, so genannte ‚Orchideen-Fächer‘ langfristig wohl ganz von der Universität verschwinden sollen. Am Ende solch einer Entwicklung würde eine Kern-Universität stehen. An dieser würde nur noch dazu gelehrt und geforscht, wo genügend Drittmittel eingeworben werden könnten. Dass dies am Ende zu einer wesentlich geringere Anzahl an Fächern führen würde, sei evident und stößt auf Widerspruch beim AStA Marburg.

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