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Marburger Material-, Sozialwissenschaftler, Psychologen, Chemiker und Pharmazeuten in Endrunde im ‚LOEWE‘-Exzellenzwettbewerb

Marburg 19.6.2012 (pm/red) Erfolg für Marburger Forscher gerät in Sicht. Drei Wissenschaftlergruppen der Philipps-Universität sind in der jüngsten Förderstaffel der hessischen Landesexzellenzinitiative ‚LOEWE‘ zur Einreichung eines Vollantrages aufgefordert worden. Damit können alle eingereichten Bewerbungen der Philipps-Universität einen Etappensieg verbuchen. „Angesichts der hochkarätigen Mitbewerber darf bereits die Einladung, einen Vollantrag einzureichen, als großartiger Erfolg gewertet werden“, erklärte Professor Frank Bremmer, Vizepräsident der Philipps-Universität. „Die Vorentscheidung gibt berechtigten Grund zur Hoffnung, dass die renommierte Forschungsleistung unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine höchst verdiente Anerkennung findet, so dass diese ihre Aktivitäten weiter ausbauen können.“

Die Antragsteller um den Sozialpsychologen Professor Ulrich Wagner und den Soziologen Professor Mathias Bös bewerben sich um eine Finanzierung in Höhe von insgesamt viereinhalb Millionen Euro für ihr Projekt unter dem Titel ‚Chancen und Risiken interkultureller Begegnungen‘. Die Wissenschaftler planen, die bislang vorherrschende Betrachtung destruktiver Verläufe interkultureller Begegnungen zu überwinden und die Perspektive auf die Chancen interkultureller Begegnungen zu erweitern. Zu diesem Zweck soll der geplante Schwerpunkt die bereits vorhandenen, aber bislang unverbundenen wissenschaftlichen Kompetenzen auf dem Gebiet interkultureller Begegnungen an der Philipps-Universität zusammenführen.

Das Bewerbungsteam um den Chemiker Professor Eric Meggers und den Pharmazeuten Professor Gerhard Klebe hofft auf eine Finanzierung in Höhe von gut vier Millionen Euro für ihr Projekt unter dem Titel ‚Innovative Synthesechemie für die selektive Modulation biologischer Prozesse‘. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen einen interdisziplinären Schwerpunkt, der auf die Entwicklung und Anwendung von neuartigen chemischen Strategien zur gezielten und selektiven Modulierung biologischer Prozesse zielt. Hierfür soll das beantragte Projekt die Aktivitäten der Philipps-Universität, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Goethe-Universität Frankfurt auf diesem Forschungsgebiet zusammenführen.

Die Bewerbung der Halbleiterphysiker um Professor Wolfgang Stolz dreht sich um das Projekt unter dem Titel ‚Silizium-basierte Photonik-Elektronik-Integration‘, für das eine Finanzierung in Höhe von insgesamt viereinhalb Millionen Euro beantragt wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen unter Beteiligung der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Universität Kassel einen interdisziplinären Schwerpunkt, der auf die Konzeption, Herstellung und quantitative Analyse neuartiger Materialsysteme für Halbleiteranwendungen zielt.

Zusätzlich ist die Philipps-Universität an einer Bewerbung unter Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen beteiligt, die auf Strategien zur Anpassung an den Klimawandel beziehungsweise zur Verminderung seiner Folgen abzielt.

Mit der ‚Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz‘ (LOEWE) fördert das Land Hessen seit dem Jahr 2008 wissenschaftliche Verbundvorhaben, insbesondere auch die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Hierfür stellt stellt das Land Hessen in der laufenden Legislaturperiode insgesamt 410 Millionen Euro zur Verfügung. Die Philipps-Universität hat im Rahmen der ‚LOEWE‘-Förderlinie das ‚LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie‘ sowie bislang zwei Schwerpunkte eingeworben und ist an fünf weiteren ‚LOEWE‘-Projekten beteiligt.

Zur Vorauswahl hatten die Universitäten Frankfurt, Darmstadt, Marburg und Kassel jeweils drei und die Universität Gießen zwei Schwerpunktskizzen vorgelegt. Eine Skizze kam von der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Die Fachhochschule Frankfurt, die Hochschule Darmstadt, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Hochschule RheinMain sind als Partner bei Anträgen dabei. Darüber hinaus sind vier außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beteiligt.

Mit einer endgültigen Entscheidung über die derzeit laufende Bewerbung für LOEWE-Schwerpunkte in der Förderlinie 2 ist aufgrund des aufwendigen Begutachtungsprozesses mit externen Experten in etwa einem Jahr zu rechnen. Insgesamt wurden 10 von 16 Antragsskizzen zum Vollantrag aufgefordert.

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