Klimaschutz und Energiewende sind längst in der Schule angekommen
Marburg 19.6.2012 (yb) Auch wenn es um Maßnahmen zum globalen Klimaschutz nicht gut bestellt ist und die Energiewende in Deutschland derzeit vor sich hin dümpelt, gibt es zunehmend Akteure, die sich Thema und Anliegen zuwenden. Ein aktuelles Beispiel dafür liefern SchülerInnen der Jahrgangsstufe 11 am Gymnasium Philippinum in Marburg. Eine Ergebnispräsentation mehrwöchigen Projektarbeitens in Kleingruppen von Schülerinnen und Schülern zum Themenkreis ‚Klimaschutz im Landkreis Marburg-Biedenkopf‘ hat dies hervorragend anschaulich werden lassen. Die 25 SchülerInnen aus den Projektgruppen kamen mit 25 weiteren am Freitagnachmittag zusammen, um zu zeigen, was in der Region in Sachen Klimaschutz am Laufen ist.
Ob als Pressegruppe, Themengruppe zum Stellenwert von Windkraft bei den Erneuerbaren Energien, Videofilmer zur Solarmesse in Sterzhausen oder zum Windparkstreit in Bad Endbach – in kleinen Teams sind sie jeweils ein selbstgewähltes Thema angegangen, haben recherchiert und Ergebnisse zusammengetragen. So gab es eine 15minütige selbstgeschnittene und vertonte Videoreportage zu sehen. Kamerateam und Reporter waren dazu unterwegs und haben bei der Solarmesse Aussteller befragt. Nach der Videopräsentation gab es Beifall von den anderen.
Das schwierige und strittige Thema des Bauvorhabens eines Windparks in Bad Endbach an der Gemarkungsgrenze zur Nachbarkommune Holzhausen findet sich als eine Ergebnisübersicht dokumentiert. Die Lage der geplanten Windräder, Argumente dafür und dagegen sind dargestellt. In der Präsentationsveranstaltung erläutert Colin Ochs den Stand der Dinge. Befragt nach seiner persönlichen Einschätzung meinte er, dass er den Eindruck habe die Windkraftgegner aus Holzhausen seien “sehr festgelegt auf alleine ihre Sicht der Dinge.“
Bevor die SchülerInnen in Kleingruppen loslegten, hatten sie Gelegenheit genaue Informationen unmittelbar bei Landrat Robert Fischbach einzuholen. Der Landrat als Vertreter des Landkreises in Hessen, der bis zum Jahr 2040 energieautark sein will, war dazu persönlich in die Schule gekommen. In direkter Befragung konnten Auskünfte eingeholt und die Sichtweise eines verantworltichen Kommunalpolitikers kennen gelernt werden. So verwundert es nicht, dass eine Gruppe sich zur Aufgabe machte die Klimanschutzziele des Landkreise als Übersicht zu präsentieren.
Für Thorben Peters als verantwortlichen Pädagogen und derzeitigen Referendar am Gymnasium Philippinum gab es während der Präsentation nicht sonderlich viel zu tun. Der angehende Lehrer zeigt sich sehr zufrieden was und wie die SchülerInnen als Ergebnisse in eigeverantwortlicher Arbeit zu Stande gebracht haben. Im Rundgang war allenhalben unübersehbar – das Thema und dessen Aufbereitung sind zum Anliegen der SchülerInnen selbst geworden. Das wurde auch in den lebhaften Gesprächen untereinander deutlich.
Klimaschutz und Energiewende sind in Köpfen dieser Schülerinnen und Schüler bestens angekommen. Sie wissen, dass es sie betrifft und in der Umsetzung auch auf sie ankommen wird.