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AStA fordert Absage des Marktfrühschoppens für immer

Marburg 25.6.2012 (pm/red) Die Magistratsentscheidung dem Marktfrühschoppen-Verein in diesem Jahr den Marktplatz nicht für ihre Aktivitäten zur Verfügung zu stellen, wird vom AStA sehr begrüßt, zugleich geht die Studierendenvertretung geht in ihrer Kritik noch weiter. Der Referent für Hochschulpolitik, Marius Beckmann, artikuliert: „Es ist ein richtiger und wichtiger Schritt dieser Feier auf dem Marktplatz nicht mehr zu zulassen. Allerdings muss dies eine Entscheidung für immer sein und nicht nur für dieses Jahr.“ Man wolle nicht, dass es in den nächsten Jahren wieder ein Marktfrühschoppen gebe. diese Veranstaltung sei grundsätzlich abzulehnen.

Jamal Lutz, Referent für Hochschulpolitik erläuterte dies damit, dass „es nicht nur darum gehen, die vermeidlich am weitesten rechts stehenden Verbindungen von diesem Fest fernzuhalten, sondern dieses Fest der Studenten-Verbindungen grundsätzlich abzuschaffen.“ Denn schließlich seien auch alle anderen Verbindungen in einer nationalistischen, sexistischen und reaktionären Denkweise verhaftet, wenn auch nicht offen rechtsradikal wie dies bei Rheinfranken, Germania, Normannia-Leipzig und Teutonia Germania der Fall ist.

In der Realität seien die Abgrenzungsversuche der anderen Verbindungen auch nicht mehr als Lippenbekenntnisse. Dies sei gerade beim Marktfrühschoppen erkennbar. Dort singen und trinken alle Verbindungen gemeinsam, egal ob offen rechtsradikal und antisemeitisch oder vermeintlich liberal und christlich.

In einer Stadt, sie sich gerne selbst als weltoffen bezeichnet, hätten die Verbindungen als überkommene, rückwärtsgewandte Institutionen nichts zu suchen und erst recht sollten sie nicht die Möglichkeit haben, ihr menschenverachtendes Weltbild auf dem Marktplatz zu feiern. Marius Beckmann sagte hier wörtlich: „Es wäre unverantwortlich diesen Kräften auch nur einmal noch einen öffentlichen Raum in Marburg zur Verfügung zu stellen, die Unterscheidung in ultrarechte und vermeindlich liberale Verbindungen ist eine Farce. Nicht alle Verbindungen laden Neo-Nazis und Holocaust-Leugner ein, aber zu allen gehören elitäre Seilschaften, die darauf ausgerichtet sind sich gegenseitig in Spitzenpositionen zu bringen und ihr ruckständiges Gesellschaftsbild zu reproduzieren.“

Am Ende schließlich ging Jamal Lutz noch auf die Geschlechterrollen der aller meisten Verbindungen ein und sagte: “Die aller meisten Verbindungen sind Männerbünde, in denen Frauen nur als Party-Dekoration auftauchen dürfen und ansonsten sich besser auch um Küche und Kinder zu kümmern haben.“

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