41 Millionen Euro weitere Finanzierung für LOEWE-Projekte
Marburg 4.12.2012 (pm/red) Im Rahmen der hessischen Forschungsinitiative ‚LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz‘ sind weitere Entscheidungen gefallen- Die LOEWE-Verwaltungskommission hat über Weiterfinanzierung sowie Auslauffinanzierung von Projekten der zweiten Förderstaffel entschieden, die seit Anfang 2010 unterstützt werden. Zwei Zentren und vier Schwerpunkte, an denen Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beteiligt sind, waren bis Mitte September 2012 durch externe Gutachter evaluiert worden. Auf dieser Grundlage und der Förderempfehlungen wurde beschlossen, die beiden Zentren für weitere drei Jahre bis 2015 zu finanzieren. Die vier Schwerpunkte erhalten Auslauffinanzierungen. Die Projekte werden somit vom 1. Januar 2013 an mit weiteren insgesamt rund 41 Millionen Euro unterstützt.
Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC): Förderung 2013 bis 2015 16,2 Millionen Euro
Im LOEWE-Zentrum UGMLC werden die Erkenntnisse der drei Forschungseinrichtungen (Justus Liebig-Universität Gießen (Federführung), Philipps-Universität Marburg, Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim) auf den Gebieten der experimentellen und der klinischen Lungenforschung gebündelt. Durch Bündelung und die Einrichtung neuer Arbeitsgruppen im LOEWE-Zentrum wird die Entwicklung verbesserter diagnostischer und therapeutischer Konzepte bei Lungenerkrankungen beschleunigt. Das Thema des Zentrums ist sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die klinische Forschung von Bedeutung. Forschungs- und Behandlungszentren auf diesem Gebiet sind in Deutschland unterrepräsentiert. Bisher existierten Forschungseinrichtungen nur an den medizinischen Fakultäten in Hannover, München und Berlin und am Forschungszentrum Borstel.
SYNMIKRO – Synthetische Mikrobiologie erhält Förderung 2013 – 2015 22 Millionen Euro
Mikroorganismen spielen in der Natur und Industrie eine wichtige Rolle. Sie sind Energielieferanten, kommen in Nahrungsmitteln vor und werden in großem Maßstab zur Herstellung von Arzneimitteln eingesetzt. Fortschritte in der mikrobiellen Biochemie, Molekularbiologie, Genanalyse und Bioinformatik haben die Voraussetzungen für das aufstrebende Gebiet der Synthetischen Mikrobiologie geschaffen. Im LOEWE-Forschungszentrum SYNMIKRO arbeiten Biologen, Biochemiker, Physiker, Mathematiker, Bioinformatiker und Bioethiker (Philipps-Universität Marburg, Federführung, und Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie Marburg) zusammen. Diese für Deutschland einzigartige Forschungskooperation bietet völlig neue Möglichkeiten, das Verständnis der molekularen Grundlagen und des Nutzungspotentials von Mikroorganismen zu erweitern und neue Einsatzmöglichkeiten zu eröffnen. Die Marburger Forscher streben das gezielte Design synthetischer Zellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften aus standardisierten Bausteinen an. Diese Zellen könnten genutzt werden, um zum Beispiel neue Medikamente, Chemikalien, Biokraftstoffe und Nahrungsmittelzusätze effizient, kostengünstig und umweltverträglich zu produzieren.