RNV unterstützt Interesse von Südkreiskommunen zu Bahnhalten – Stundentakt für Marburg rückt in die Ferne
Marburg 29.6.2012. (yb) Eine Minderheit von 7 Mitgliedskommunen der 21 insgesamt vertretenen Mitglieder konnte in Nieder-Weimar bei einer Verbandsversammlung des Regionalen Verkehrsverbundes Marburg-Biedenkopf (RNV) ihre Sichtweise und Interessenlage durchsetzen. Bei vier Gegenstimmen und drei Enthaltungen konnten die sich massiv einbringenden Südkreiskommunen – als Wortführer vorneweg Bürgermeister Weber aus Fronhausen – sich mit einem Antrag durchsetzen. Danach befürwortet der RNV alleine das Beibehalten aller Zughalte auf der Main-Weser-Bahn zwischen Marburg und Gießen und beauftragt den Vorstand sich dafür beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) einzusetzen. Mit dieser Beschlussfassung des RNV, bei der Nordkreiskommunen, wie Biedenkopf, Breidenbach, Wetter und Münchhausen nicht vertreten waren, werden die Absichten zur Wiedereinführung eines schnellen Stundentaktes in der Bahnverbindung Marburg – Frankfurt zunichte gemacht.
Die Verbandsversammlung war eigens und alleine zu diesem Thema einberufen worden und sollte einer umfassenden Information und Meinungsbildung dienen. Dazu konnte es alleine schon deswegen nicht kommen, weil auf Antrag von Bürgermeister Weber ein Sachvortrag der Fahrplaninitiative ‚Main-Weser-Bahn im Takt‘ nicht zugelassen wurde. Stattdessen präsentierte der Mann aus Fronhausen einen unübersichtlichen Antrag mit fünf Unterpunkten. Davon kamen letztlich nur zwei Punkte zur Abstimmung, für die sich eine Mehrheit von sieben Stimmen unter den Anwesenden gefunden hat.
Den Bemühungen aus einer Gesamtwahrnehmung heraus in Marburg wieder einen schnellen Stundentakt zu schaffen, ist damit eine Grundlage entzogen. Daran konnten auch die Hinweise des Vorsitzenden, Erstem Kreisbeigeordneter Karsten McGovern, nichts ändern. So bleiben auch die Obere Lahntalbahn bis nach Bad Laasphe und die Burgwaldbahn negativ betroffen. Eine viel größere Zahl von Bahnkunden ab Hauptbahnhof Marburg wird weiter zurück stehen müssen, weil nur spärlich genutzte Zwischenhalte bei fünf Zugpaaren im Tagesbereich in jeden Fall als Zwischenhalte angedient werden sollen.
Bei ihrer Durchsetzung von Partialinteressen haben deren Protagonisten die Gesamtsituation nicht in ihrer Wahrnehmung. Im Zuge von Kürzungen der Mittel des Landes Hessen für den Regionalverkehr, in diesem Jahr sind es 20 Millionen Euro, wird es demnächst zu deutlichenen Preiserhöhungen beim RMV kommen. In weiterer Folge wird befürchtet, dass Zugverbindungen gekappt werden. Davon bedroht ist die gesamte Obere Lahntalbahn. Die Zugverbindungen der Hessischen Landesbahn im Tagesbereich, die erst nach der Aufhebung des Stundentaktes eingerichtet wurden, könnten wegen Mittelknappheit bald auf die Streichliste der Bahn geraten. Davon wären alle betroffen. Soweit blickt der Südkreis nicht.
––> weiterer Bericht dazu auf mittelhessen.de
—> Informationen zum Thema von der Fahrplaninitiative