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Kritik von Studierenden anlässlich Marburger Bewerbung als geistiges Kulturerbe bei der UNESCO

Marburg 18.7.2012 (pm/red) Den ‚Verein zur Förderung des studentischen Wohnens in Marburg‘ beschäftigt die Bewerbung der Stadt Marburg zur Eintragung in Weltkulturerbeliste der UNESCO. Eine Reihe kritischer Gedanken und Anmerkungen haben die Studierenden vorzutragen. das Marburger. veröffentlicht nachstehend die dazu übermittelte Pressemitteilung:
Die Stadt Marburg bewirbt sich zusammen mit der Stadt Tübingen bei der UNESCO um einen Eintrag auf der Liste der Weltkulturerben der Menschheit. „Wir als Studierende und junge Menschen in Marburg finden es interessant, dass sich die Stadt Marburg als Prototyp einer europäischen Universitätsstadt auch mit studentischer Kultur bewirbt“ sagt Johanna Göbel vom Wohnprojekt Bettenhaus (Verein zur Förderung studentischen Wohnens e.V.) dazu.
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk wirbt Dr. Richard Laufner, Kulturverantwortlicher der Stadt Marburg, auch mit ’studentischer Unbotmäßigkeit‘, unangepassten und rebellischen Studierenden und sogar mit dem kaum mehr präsenten marxistischen Staatsrechtler Wolfgang Abendroth.
„In Marburg müssen viele eher unangepasste Projekte sehr um die nötige Anerkennung und Unterstützung kämpfen, während in Tübingen zum Beispiel die Stadtverwaltung aktiv studentische Wohnprojekte in Selbstverwaltung unterstützt“ meint dazu Johanna Göbel.

„Viele Probleme in Marburg sind einer weltkulturellen Bedeutung tatsächlich eher abträglich, so zum Beispiel das Wohnraumproblem.“ Die Mietpreise in Marburg liegen auf Großstadtniveau und viele Studierende müssen in unerträglichen Wohnsituationen mit viel zu kleinen und kalten Zimmern hausen. Da viele Studierende zu Beginn jedes Wintersemesters kein Zimmer finden und obdachlos sind, stellt das Bettenhaus jedes Jahr ein Notbettenprogramm zur Verfügung.
Auch an der Uni Marburg wird so gut wie nichts mehr für alternative studentische Kultur getan. „Früher war die kritische Wissenschaft ein Aushängeschild Marburgs, heute trägt die Uni im Auftrag der Landesregierung zu ihrer Prekarisierung bei“ so die aktive Studentin Julia Flechtner. Das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ist aber auch für den enormen Investitionsstau im einzigen studentischen Wohnprojekt in Selbstverwaltung, dem Bettenhaus, verantwortlich. Dieser Investitionsstau muss nun von den BewohnerInnen durch eine energetische Sanierung eigenverantwortlich abgetragen werden.

Wir glauben, dass die Stadt Marburg noch mehr für alternative studentische Kultur tun müsste. Auch prominente VertreterInnen der Stadt hatten ja schließlich in ihrer Vergangenheit enge Kontakte zur alternativen Szene.

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