Flughafen Hahn kurz vor Pleite – GRÜNE: Welche Konsequenzen sieht Landesregierung für Calden?
Marburg 11.9.2012 (pm/red) Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert von der CDU/FDP-Landesre-gierung Auskunft darüber, ob und welche Konsequenzen sie aus dem finanziellen Debakel um den Flughafen Hahn für den geplanten Flughafen Kassel-Calden zieht. Der ehemalige Minister Jochen Riebel (CDU) sitzt für das Land Hessen im Aufsichtsrat des Flughafens Hahn und hatte in den vergangenen Wochen mit seinen Aussagen zum Flughafen Hahn für Wirbel gesorgt. Der Dringliche Berichtsantrag der GRÜNEN wird am kommenden Donnerstag im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss behandelt.
Riebel hatte vor der Pleite des rheinland-pfälzischen Flughafens Hahn gewarnt. Seiner Auffassung nach sei zur Abwendung dieser Pleite eine Eigenkapitalerhöhung notwendig. Bei einer solchen Erhöhung drohe allerdings Ärger mit der Europäischen Kommission wegen unerlaubter Subventionen.
„Diese Aussagen Riebels müssen auch im Hinblick auf den Flugplatz Kassel-Calden betrachtet werden. Der Flugplatz Hahn zählt immerhin drei Millionen Fluggäste jährlich während für Kassel selbst von Ausbaubefürwortern nur 600.000 Fluggäste prognostiziert werden. Da es bisher tatsächlich nur alle paar Tage ein startendes Flugzeug gibt, ist auch dies eher Wunschdenken. Auf Basis dieser Zahlen könne niemand ernsthaft glauben, dass Kassel-Calden jemals aus den roten Zahlen herauskommen wird. Auch die neue Geschäftsführerin glaube nicht daran, dass Calden im Jahr 2018 eine ausgeglichene Bilanz vorlegen wird.
Für die GRÜNEN bleibt der Flughafen Kassel-Calden gerade unter diesen Bedingungen ein ‚Millionengrab‘. Deshalb wollen sie am Donnerstag auch eine definitive Aussage erhalten, wie viel Geld die schwarz-gelbe Landesregierung weiterhin jährlich für defizitäre Flughäfen ausgeben will und wie dies zu rechtfertigen sei.