Jürgen-Markus-Preis als Wegbereiter für Behinderte
Marburg 18.9.2012 (pm/red) Bei der erstmaligen Verleihung des ‚Jürgen-Markus-Preis Marburg barrierefrei‘ wurden drei Träger mit ihren Konzepten für neue Angebote für Behinderte bedacht. Die Preisgelder wurden von Oberbürgermeister Egon Vaupel, Bürgermeister Franz Kahle, den Kuratoriumsmitgliedern Susanne Holz, Lebensgefährtin von Jürgen Markus und Franz-Josef Visse vom Behindertenbeirat der Universitätsstadt Marburg übergeben. Das Preisgeld von 10.000 Euro erhielten Theresia Jacobi und Jürgen Hoffmann für das Projekt ‚Gästeführungen und Entwicklung von touristischen Angeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen‘. Ein Preisgeld von 5.000 Euro erhielt der Direktor der Blista, Claus Duncker, mit dem erfolgreichen Goalballsportler und Blista-Schüler Reno Tiede mit dem Projekt ‚Inklusionserfahrung durch kooperative Sportförderung‘. Ein weiteres Preisgeld von 5.000 Euro hat der Geschäftsführer des Hotels Kornspeicher, Claus Solbach,erhalten. Mit dem Geld soll eine Anschubfinanzierung für einen besonderen Ausbildungsplatz von Jugendlichen mit Handicap im Gastronomiegewerbe geleistet werden.
Bei der ersten Ausschreibung des Preises gab es einen Rücklauf von acht Bewerbungen mit interessanten Projekten. Der Jürgen Markus Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und bietet damit eines der höchstdotierten Preisgelder bundesweit in diesem Bereich. Darin findet sich das Wirken von Jürgen Markus wieder, der wie kein anderer dazu beigetragen hat, Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen in Marburg zu verändern und für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren. Der Jürgen-Markus-Preis wird im zweijährigen Rhythmus an Projektvorhaben verliehen wird, die Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen umsetzen und fördern. Es sollen solche Projekte und Initiativen ausgezeichnet werden, die Barrierefreiheit in Marburg verbessern. Menschen mit Behinderungen soll mehr und vollständige Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben eröffnet werden.
Die erste Preisverleihung im Rathaus hat eindrücklich aufgezeigt, wie viel es hier zu tun gibt. Acht Bewerbungen von Projekten belegen einen hohen Bedarf für integrations- und inklusionsorientiertes Handeln. Als alleine angemessen erweist es sich, dass dieser Preis mit einem ernsthaften Preisgeld ausgestattet wurde. Auch damit lassen sich keine Maßnahmen auf Dauer finanzieren. Doch zumindest ein Anschub kann geleistet werden.