Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Kreisausschuss bedauert Alleingang der Kassenärztlichen Vereinigung
Marburg-Biedenkopf, 7.5.2013 (pm/red) Die Pläne der Kassenärztliche Vereinigung (KV), den Ärztlichen Bereitschaftsdienst bis April 2014 neu zu organisieren und die bisherigen Bereitschaftsdienste in Biedenkopf, Gladenbach und Stadtallendorf schrittweise zu schließen und nach Marburg-Wehrda zu verlegen, stoßen beim Kreis auf Kritik.
„Ganz unabhängig von der Qualität des gewählten Modells der Kassenärztlichen Vereinigung finde ich es sehr bedauerlich, dass die KV hier im Alleingang und trotz des großen öffentlichen Interesses eine Entscheidung getroffen hat, ohne sich mit der Region abzustimmen. Diese Chance, auch die Bevölkerung mitzunehmen, wurde leider vertan“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Dr. Karsten McGovern in einer Pressemitteilung.
Das Modell des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes sieht einen zentralen Bereitschaftsdienst in Marburg-Wehrda (beim Diakoniekrankenhaus) vor, der alle Orte im Landkreis abdeckt. In einem ersten Schritt sollen sich zum 1. Juli 2013 die Bereitschaftsdienste Gladenbach und Biedenkopf zusammenschließen. Gemeinsamer Standort des „Ärztlichen Bereitschaftsdienstes Hinterland“ soll bis Ende September die Bereitschaftsdienst-Zentrale am DRK-Krankenhaus in Biedenkopf werden. Zum 1. Oktober 2013 wechselt die Ärztliche Bereitschaftsdienst-Zentrale dann zum Diakoniekrankenhaus in Marburg-Wehrda.
In einem weiteren Schritt sollen sich dann im April 2014 die Ärztlichen Bereitschaftsdienste Marburg, Hinterland und Ostkreis zum neuen „Ärztlichen Bereitschaftsdienst Marburg-Biedenkopf“ zusammenschließen. Auch die Notdienstzentrale in Stadtallendorf soll dann geschlossen werden.
Das ärztliche Personal in der Bereitschaftsdienst-Zentrale in Wehrda entscheidet dann nach telefonischer Rücksprache mit den Patienten, ob diese, wenn sie ausreichend mobil sind, nach Wehrda kommen sollen oder ob ein Hausbesuchsdienst die Patienten aufsucht. Um aus den Randbezirken des Landkreises Fahrzeiten zu verkürzen, sollen Patienten aus diesen Bereichen auch die Ärztlichen Bereitschaftsdienste in Dillenburg oder in Schwalmstadt Ziegenhain aufsuchen können.
Der Kreistag hatte sich in seiner Märzsitzung noch für den Erhalt der vier Standorte ausgesprochen. Dieses Vorgehen der Kassenärztlichen Vereinigung führe bestimmt zu Enttäuschungen bei vielen Beteiligten, so McGovern. „Es geht gar nicht darum, dieses Modell zu bewerten, es geht um den Umgang miteinander“, so der Gesundheitsdezernent.