Kultur, Kulturgut und kulturelles Stückwerk – Umgangsweisen von Stadt, Universität und Land Hessen
Eine Betrachtung von Hartwig Bambey
Marburg 10. Oktober 2012 – Manche Tage tragen es sich in sich. So der gestrige Tag. Jedenfalls die Nachrichten- und Ereignislage betreffend, die nun einmal die Arbeit des Berichterstattens vorbestimmt. Vormittags nahezu zeitgleich zwei Termine der Universität. Eine Buchvorstellung und ein Repräsentationstermin über den Ankauf eines Kunstwerkes. Das Buch und sein Kontext erschienen wichtiger. War auch so. Dafür und stattdessen (?) berichtet abends die ‚Hessenschau‘ über das Gemälde. Dort gab es mehr Prominenz. Dann geht das Fernsehen hoch zum Landgrafenschloss. Klaro.
Dass es bei dem Buch(thema) um ein grundlegend wichtiges Thema und Problem vergangener und heutiger Gesellschaft geht, müssen und können lediglich die Leser/innen von das Marburger. zur Kenntnis nehmen. Gut so, schließlich wird dieses Online-Magazin dafür gemacht. Zwischendrin kurz in die Mensa, Essen und Zeitunglesen. Dann ein Fototermin. Der nächste Termin ‚on location‘ führte in eine olle Halle. Dort soll zukünftig ein Teil des Marburger Schulsports und Vereinssports stattfinden. Kompromisse müssen manchmal ebenso sein, wie sparsame Verausgabung des Geldes. Doch welche Worte dabei eingesetzt wurden, um dies genau nicht zu begründen und erläutern, stattdessen zu bemänteln und kaschieren, wurde dann schmerzlich. PR anstelle von Information.
Am Schreibtisch danach erst einmal die Mailpost nachlesen. Meldungen zum Semesterbeginn, vorneweg vom Ministerium. Ein Ungetüm von Pressemitteilung, welches schon in der Überschrift „Wir bleiben verlässliche Partner für die Hochschulen“ zum Himmel stinkt. Na klar muss und wird das Land verlässlich bleiben. Wenn solches kommuniziert wird, kann etwas schon nicht stimmen. Den Rest offenbarte die Lektüre. Neben der Berichterstattung bleibt die Frage, für wie blöd das Ministerium und seine Ministerin eigentlich die Öffentlichkeit und die Öffentlichkeitsarbeiter hält. Die Kritik folgte auf den Fuß. So gibt es auch diese hier zu lesen.
Dann kam, wie schon geschrieben, abends die Hessenschau. Von dort, meint den Fernsehsender HR III, ist man nun leider schon seit Jahr und Tag ebbes gewöhnt. Tralala und Blablabla in Reinform. Intendant Reitze hat diesen Sender in bemerkenswerter Weise verstümmelt und zur Sende-Postille für Belanglosigkeiten, politische Lastigkeit und Verdummung gemacht. Dort wurde über den Kauf des Gemäldes für ein geschlossenes in Sanierungs befindliches Museum berichtet.
„Was tun?“ sprach Zeus. Journalisten sind Berichterstatter. Also berichten. Das ist geschehen. Jetzt können und sollen die Leser/innen damit umgehen. Journalisten bestimmen auch welche Berichte sie veröffentlichen (und welche nicht). Das Beschriebene findet sich vollständig berichtet. Journalisten sind außerdem Kommentatoren. So sei zum Schluß noch ein visueller Kommentar angehängt.