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Denkmal für Sinti und Roma vergegenwärtigt Völkermord zur Mahnung für Toleranz und Menschenrechte

Das Denkmal vor der Fertigstellung im Oktober 2011. Foto Hajotthu, Wikipedia

Marburg 24.10.2012 (pm/red) Die feierliche Übergabe des Denkmals zur Erinnerung an die rund 500.000 von den Nazis ermordeten Sinti und Roma findet heute im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kulturstaatsminister Bernd Neumann statt. Dazu erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann vorab: „Dieses Denkmal macht unmissverständlich deutlich, dass wir die Verbrechen an den Sinti und Roma nicht verdrängen und nicht vergessen, sondern dass wir den Opfern ein würdiges Andenken bewahren. Aber dieses Denkmal soll nicht nur Teil der Erinnerung sein, sondern vor allem auch für die Zukunft eine eindringliche Mahnung und Aufforderung, gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma anzugehen und sich immer wieder für Menschenrechte, Toleranz und den Schutz von Minderheiten einzusetzen – hier in Deutschland und darüber hinaus!“

Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte: „In der deutschen Erinnerungskultur ist das Denkmal ein wichtiger Baustein, mit dem wir dokumentieren, dass der Völkermord an den Sinti und Roma Teil des historischen Gedächtnisses unseres Landes ist. Wir widmen es den vielen hunderttausend Sinti und Roma, den in der Nazizeit als so-genannte Zigeuner Verfolgten, darunter auch die Jenischen und andere Fahrende, die den Verbrechen der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Mit der Verwirklichung des Entwurfs von Dani Karavan ist ein ebenso eindringliches wie sensibles Kunstwerk, ein großes Werk der Erinnerung und Mahnung entstanden.“

Erste Überlegungen zur Errichtung eines nationalen Denkmals in Erinnerung an die im Nationalsozialismus ermordeten europäischen Sinti und Roma entstanden 1992. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma schlug 1996 vor, den international renommierten israelischen Künstler Dani Karavan mit dem Entwurf des Denkmals zu beauftragen. Der Deutsche Bundestag bestätigte 1999 bei dem Beschluss über das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die Verpflichtung Deutschlands, auch der anderen Opfergruppen würdig zu gedenken.

Zwischen Bund und Berlin wurde 2005 die Errichtung des Denkmals gegenüber dem Reichstagsgebäude vereinbart. Die Diskussion unter den Opferverbänden über den Widmungstext führte in der Folge zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen. Um das Denkmalprojekt voranzubringen, wurde – von Kulturstaatsminister Bernd Neumann moderiert – gemeinsam mit den Opferverbänden und Historikern die ‚Chronologie des Völkermordes an den Sinti und Roma‘ als Bestandteil des Denkmals erarbeitet. Dieses Gesamtkonzept fand die Zustimmung des Bundesrates und des Deutschen Bundestages. Die Grundsteinlegung für das Mahnmal erfolgte im Dezember 2008. Das technisch anspruchsvolle Denkmal konnte nun fertiggestellt werden.

Der Bund finanziert den Bau des Denkmals mit rund 2,8 Millionen Euro. Das Land Berlin hat das Denkmalgrundstück zur Verfügung gestellt. Die Betreuung des Denkmals übernimmt die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

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