Unterstützung für Kampagne ‚Kein Raum für Missbrauch‘
Marburg 7.2.2013 (yb) Immer wieder machen Fälle sexuellen Missbrauchs Schlagzeilen. Ob im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld, in Vereinen oder im kirchlichen Zusammenhang, skrupellose kriminelle Täter machen von sich reden und Kinder werden hilflose Opfer. Unter dem Motto ‚Kein Raum für Missbrauch‘ ist im Januar eine bundesweite Kampagne gestartet worden. Zur Information und Unterstützung vor Ort hat der Bundestagsabgeordnete Sören Bartol mobil gemacht. Zusammen mit Renate Oberlik, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Marburg, und Jürgen Hertlein, Vorsitzender des Sportkreises Marburg-Biedenkopf, erläuterte MdB Bartol die Ziele und Umsetzungswege der Kampagne.
Kinder und Heranwachsende vor sexuellem Missbrauch zu schützen, sei als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu betrachten, der sich Politik und Gesellschaft, jede und jeder Einzelne, zu stellen haben. Kaum etwas könne das Leben und die Entwicklung eines Menschen so schwer belasten, wie sexueller Missbrauch in der Kindheit. Oft seien es nahestehende Personen, die diese zutiefst verletzenden Taten begehen, Personen, zu denen das Kind Vertrauen hat.
Mit der Kampagne ‚Kein Raum für Missbrauch‘ werden Eltern und Fachkräfte in Kitas, Schulen, Sportvereinen, Kirchengemeinden oder Kliniken aufgefordert, den Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexueller Gewalt zu verbessern. „Missbrauch findet nicht zufällig oder aus Versehen statt, Täter und Täterinnen handeln mit hoher krimineller Energie, ausgefeilten Strategien und oftmals im Schatten weit verbreiteter Ahnungslosigkeit“, sagt dazu der unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig. Eltern und alle, die beruflich und in ihrer Freizeit mit Kindern arbeiten, sollen durch die Kampagne ermutigt werden, in Einrichtungen und Institutionen das Thema offen anzusprechen und Schutzkonzepte einzufordern.
Ein weißes ‚X‘ als sichtbares Zeichen gegen sexuellen Missbrauch
Als deutlich sichtbares Zeiches wurde eine Symbol für die Kampagne entwickelt. Es ist ein großes weißes X. Auf Plakaten, Postkarten, als Aufkleber, Infobroschüren und als Türschild findet dieses Logo verwendet. Die Materialien dazu können zum Selbstkostenpreis in einem Online-Shop bestellt werden.
Renate Oberlick begrüßt den Start der Kampagne unterlegt mit sichtbaren Zeichen. „Die Probleme finden sich im Nahraum“ erläutert sie. „Die Hauptamtlichen, ob vom Kinderschutzbund oder von Wildwasser, brauchen Unterstützung, um das Thema viel mehr in das Bewußtsein zu befördern“, bekräftigt Oberlick. Besonders schwierig sei die Lage im ländlichen Raum, wo es zudem meist an Institutionen mangele. Doch auch an Schulen sei Kindesmißbrauch zumeist noch kein Thema, mit dem im Unterrricht aufklärend und offensiv umgegangen werde.
Jürgen Hertlein wusste von einer Initiative des Landessportbndes zu berichten. Im Gespräch sei, bei der Auswahl von neuen Übungsleitern zukünftig ein Führungszeugnis zu fordern. Die Kampagne könne und solle in den vielen Hundert Sportvereinen des Landkreises mit seinen 80.000 Tausend Mitgliedern bekannt gemacht werden.
Weitergehende Informationen finden sich auf den Webseiten des unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs zusammengetragen. —>Dort findet sich der Online-Shop mit Informationsmaterialien mit dem weißen ‚X‘.