Ortstermin zur Baustellenvisite in der Sporthalle am Richtsberg
Marburg 5.3.2013 (yb) Am vergangenen Freitag war Sportlerehrung in Marburg in der Großsporthalle im Georg-Gassmann-Stadion, mithin in einem Marburger Sportzentrum. Wo Sport wichtig und populär ist, werden viele Sportstätten benötigt. Sogenannte gedeckte Sportstätten, in verständlichem deutsch Sporthallen, finden sich in Kernstadtbereichen oftmals nahe Schulen als Schulsporthallen. Um Weiterentwicklung und Ausbau dieses Angebots an Sporthallen hat es nicht wenige politische Auseinandersetzungen in der Stadt gegeben. Neubau oder Sanierung, dieser Standort oder jener, waren dabei Aspekte, in denen Interessen und unterschiedliche Positionen in Parteien und aus Vereinen aufeinander geprallt sind. Denn Sportvereine spielen neben Schulen und Schulsport eine grundlegende Rolle für Sportausübung. Im Stadtparlament wurde nach längeren und teils heftigen Diskussionen entschieden, dass zuerst als Schwerpunktmaßnahme die Sporthalle der Gesamtschule am Richtsberg saniert und modernisiert werden soll.
Nach Beginn vor einem guten Jahr im Januar 2012 soll dieses nicht eben kleine Sanierungs- und Bauprojekt in diesem Sommer abgeschlossen werden. Jetzt war ‚Visite‘, Besuch auf der Baustelle mit Bauhandwerkern, Planern und Bauleitung und den beiden Bürgermeistern. Der Bauzeitenplan wird eingehalten, der Kostenrahmen ebenfalls und es entsteht im Rahmen der Sanierung eine praktisch neue Halle mit vielseitiger Auslegung, wurde mitgeteilt.
Diese Sporthalle ist mit 1.620 Quadratmetern riesig groß, es ist eine Vier-Felder-Sporthalle. Man kann sie also in vier verschiedene Bereiche unterteilen. Damit wird sie für verschiedene Nutzergruppen im Schulsport, vorneweg die Richtsberg-Gesamtschule, die benachbarte Astrid-Lindgren-Schule und die Adolf-Reichwein-Schule auch zeitgleich nutzbar. Dies gilt genauso für die Nutzung beim Vereinssport für Tischtennis, Handball und zukünftig auch Hockey, wie mitgeteilt wurde.
In 1974 gebaut ist die ‚Versammlungsstätte‘ trotz verschiedener baulicher Maßnahmen im Lauf der Zeit deutlich ‚in die Jahre gekommen‘ und erfährt eine Rundumerneuerung mit gewissen Erweiterungen um heutigen Ansprüchen genügen zu können. Das rechnerische Fassungsvermögen liegt bei 3.340 Personen und dafür mussten die Fluchtwege auf der Kopfseite im Eingangsbereich neu ausgelegt werden. Entkernung, Betonsanierung, energetische Maßnahmen mit neuer Dämmung von Dach und Außenwänden, neue Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlage, die Liste ist lang und entsprechend viele Gewerke und Firmen sind beteiligt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach plus Solarthermie zur Wärmegewinnung gehört dazu bis hin zu neuen Raumbereichen und Sportgeräten. Das wird sich in der Endsumme auf 4.954.000 Euro summieren. Oberbürgermeister Egon Vaupel zeigte sich als Kämmerer zufrieden „und als Sportdezernent“ wie er sagte.
Die Arbeiten liegen im Plan, womit nach den Sommerferien der Sportbetrieb wieder losgehen soll. Dann brauche es keine Sonderbusfahrten der Stadtwerke mehr zur Überbrückung. Die für die Planung verantwortlich Claudia Voigt (Architektin) und ihr Kollege Reinhard Schiller (Dipl.Ing.) vom städtischen Bauamt als Oberbauleiter zeigten sich zufrieden mit dem Stand der Arbeiten. Ob Cateringbereich oder verschiebbare Besuchertribühne (für 400 Personen) und neue Nebenräume oberhalb der Eingangszone, man habe diese Baustelle gut im Griff, erläuterten die beiden Verantwortlichen. Hier werde praktisch eine neue Halle gebaut, meinte Schiller, wofür dann etwa 250 Bauleute ihre Arbeit gemacht haben werden.
Ob die Halle freilich noch einmal zum Ort für eine Unterhaltungssendung wie ‚Zum Blauen Bock‘ als Live-Fernsehsendung wie in 1986 werden wird, steht in den Sternen. Größe und Auslegung dafür wäre da.
Vermutlich wird es eher eine Sportlerehrung sein, wie zuletzt in der Großsporthalle im Georg-Gassmann-Stadion.
Oder Veranstaltungen für die BewohnerInnen am Richtsberg. Dort leben mit rund 9.000 Menschen nun einmal die meisten Marburger.
Bis dahin sind noch viele Arbeiten zu machen, damit Termin und Abrechnung stimmen. Fotografien von Hartwig Bambey.
—->Bericht Großbaustelle Marburg – ein Rundgang in Bildern