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Energietag Richtsberg formuliert Ziele und gibt Ansschauung

dbau0614_0341-Energiekonzept RichtsbergMarburg 2.7.2013 (pm/red) Als Ziel formuliert das ‚Integrierten Klimaschutzkonzept‘ der Universitätsstadt Marburg bis zum Jahr 2030  den CO2-Ausstoß in den Bereichen Strom und Wärme in der Stadt möglichst zu  halbieren. Dazu sind fünf Klimaschutz-Teilkonzepte beschlossen worden, darunter das Energiekonzept Richtsberg. Inzwischen hat der erste ‚Energietag‘ auf dem Richtsberg stattgefunden. Das Beratungsbüro ‚HHS Planer + Architekten AG‘ aus Kassel ist mit der Entwicklung des ‚Integrierten energetischen Quartierskonzept Richtsberg‘ betraut, in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt und ‚Mediation planen + bauen‘. Bei dem Energietag wurde die Leitidee des Konzepts vor gut 40 Interessierten in den Räumlichkeiten der Richtsberg-Gesamtschule vorgestellt.

„Sie sind Bewohner eines Stadtteils, der ausgewählt wurde, um exemplarisch voranzugehen“, sagte Professor Hegger aus Kassel. Die Einbindung der Quartiersbewohner sei eine der Zielstellungen des Konzepts, genau wie die Gewährleistung der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit. Bürgermeister Franz Kahle erklärte, der Richtsberg solle ein „fröhliches und lebenswertes Quartier“ bleiben und man erhoffe sich, dass das Projekt darüber hinaus auch einen Input für andere Stadtteile in Marburg und andere Städte in Deutschland liefere.

Auf dem Richtsberg leben rund 8.400 Einwohner auf 154 Hektar Fläche. 12 Hektar sind mit 40,5 Hektar Geschossflächen überbaut, von denen der Großteil auf Einfamilienhäuser entfällt, so die Analyse der Gebäudestruktur des Stadtteils. Der Energiebedarf pro Wohnfläche zeigt wenig Unterschiede zu anderen Städten. Die meisten Gebäude sind zur selben Zeit nach dem selben Standard wie andernorts entstanden. Zur Sanierung von Gebäuden sei nicht nur wichtig eine Sanierung gut umzusetzen. Auch die Bewohner sollten darüber informiert werden, das Haus danach anders zu nutzen.

Sonnenenergie und Geothermie
Bei den erneuerbaren Energien sieht Berater Hegger ein „Riesenpotenzal“ in der oberflächennahen Geothermie. Dabei wird die Energie in den obersten Erdschichten oder im Grundwasser genutzt. Die Nutzung von Windenergie sei aufgrund der geringen Windgeschwindigkeiten auf dem Richtsberg nicht zu empfehlen. Mit Sonnenenergie könnte künftig die Hälfte des Strombedarfs des Stadtteils gedeckt werden. Viele Dächer seien gut oder sehr gut geeignet. Ob sich die Nutzung von Abwasserwärme lohnen kann, wird noch untersucht.

Die Besucher des Energietags konnten an zwei Workshops teilnehmen. Es ging um die Frage ‚Wie kann mein Haus Energie sparen?‘ und um ‚Energiefresser im Haushalt‘. Der Energieverbrauch im eigenen Haushalt lässt sich bereits mit einfachen Verhaltensweisen reduzieren. Die Energiesparprogramme an elektrischen Geräten nutzen, Geräte ausschalten statt in den ‚Stand-by-Modus‘ und die Wohnung kurzzeitig  mit Stoßlüftung lüften, sind wirksame Maßnahmen.

Von den Stadtwerke Marburg war zum Informationsrundgang eingeladen. Unter der Richtsberg-Gesamtschule arbeitet ein Blockheizkraftwerk, das die Gesamtschule, die benachbarte Astrid-Lindgren-Schule und mehrere Häuser in der direkten Nachbarschaft mit Strom und Wärme versorgt. Wie das Blockheizkraftwerk funktioniert, welchen Weg die Energie in die Haushalte der Bewohner nimmt und wie es in einem der Keller aussieht, der an diese Energieversorgung angeschlossen ist, wurde gezeigt und erklärt. Zum Abschluss gab es eine Vorführung von ‚Wundern der Physik‘ von Georg Otto (Fachbereich Physik der Philipps-Universität), bei der Eier in der Pfanne auf herkömmlichen Lampen gebraten wurden.

Ein nächster Energietag auf dem Richtsberg soll am 2. November stattfinden. Ziel ist es viele Bewohner zu veranlassen, mitzumachen und aktiv zur Umsetzung des Konzepts beizutragen.

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