Netzwerk zur Wirkstoffforschung für neue Medikamente
Marburg 19.7.2013 (pm/red) Mit 4,1 Millionen Euro aus dem Förderprogramm ‚LOEWE‘ des Landes wird hessenweiter Forschungsschwerpunkt unter Federführung Marburger Chemiker und Pharmazeuten gefördert. Es geht um die Suche nach verbesserten Strategien, mit denen sich Medikamente maßschneidern lassen, die zielgenau wirken. Der Titel lautet Titel ‚Innovative Synthesechemie für die selektive Modulation biologischer Prozesse‘ (SynChemBio). An dem Konsortium An dem Konsortium sind neben der Philipps-Universität die Justus-Liebig-Universität Gießen sowie die Goethe-Universität Frankfurt am Main beteiligt.
Ziel des ‚LOEWE‘-Schwerpunkts ist die Entwicklung und Anwendung neuartiger chemischer Strategien zur hochselektiven Modulierung von biologischen Prozessen. „Die Einbeziehung einer Vielzahl von chemischen Verbindungsklassen und neuer Methoden der organischen, anorganischen und nanobasierten Chemie zur Lösung des Selektivitätsproblems verspricht, der Wirkstoffforschung zukunftsweisende Impulse zu geben“, erklärt Marburger Chemiker Professor Dr. Eric Meggers als Sprecher der Gruppe. Die neuartigen chemischen Strukturen und Strategien sollen in industrielle Prozesse einfließen.
Der chemische Synthese komme eine zentrale Bedeutung für die Lebenswissenschaften zu, sowohl im Hinblick auf die Bereitstellung chemischer Methoden zur Untersuchung biologischer Prozesse, als auch für die Herstellung von Arzneistoffen. „Ein Schlüsselkriterium für die Qualität und den Nutzen von synthetischen Verbindungen ist ihre Selektivität bezüglich einer ausgewählten biologischen Zielstruktur“, erläutert Prof. Meggers. Wirkstoffe dürften nur dann als nebenwirkungsfrei gelten, wenn sie ausschließlich mit den ausgewählten Partnern interagieren. „Diese erwünschte Präzision ist aber aufgrund der enormen Komplexität von biologischen Systemen immer noch ein weitgehend ungelöstes Problem.“