Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Fremde Sprachen, fremde Schriften – Kursangebot für MigrantInnen

Marburg 29.10.2013 (pm) Ohne Kenntnisse der lateinischen Schrift ist das Leben in Deutschland schwierig, insbesondere für Migranten und Migrantinnen. Denn was ist, wenn selbst die einfachen Dinge unseres Lebens kompliziert werden? Zum Beispiel im Urlaub in einem Land mit für uns fremden Schriftzeichen, wie in Griechenland, Russland oder Thailand? „до́брый день!“  stellt uns dann wahrscheinlich vor größere Schwierigkeiten. Dabei heißt es in russischer Schrift einfach „Guten Tag“. Es hätte aber auch „Gefahr“, „Sonderangebot“ oder „Ausgang“ bedeuten können und hätte uns in einer bestimmten Situation weiterhelfen oder gar schützen können.
Für Migrant/innen aus Ländern mit nicht lateinischer Schrift ist solch ein Erlebnis oftmals tägliche Wirklichkeit. Dabei ist es egal, ob sie aus Russland, Thailand, Somalia oder einem der anderen Länder mit anderer Schrift kommen. Hier hilft es nicht, einfach nur die deutsche Sprache zu lernen. Es muss auch das lateinische, also hierzulande das deutsche Alphabet mitgelernt werden.

Genau hier setzt ein neues Angebot von Arbeit und Bildung in Kooperation mit der Philipps-Universität in Marburg mit dem Projekt „Alphamar 2“ an. „Die Situation ist im Moment noch so, dass viele arbeitsfähige Einwanderer wegen mangelnder Deutschkenntnisse keinen angemessenen Arbeitsplatz in Deutschland finden. Wenn sie überhaupt nicht oder nicht in lateinischer Schrift alphabetisiert sind, ist es nicht möglich, sie in die üblichen berufsqualifizierenden Kurse aufzunehmen. Sie müssen dann zunächst die nötigen Kenntnisse in der Schrift und meist auch verschiedene Arbeitstechniken und Lernstrategien (Tabellenlesen, Übungstypen, Selbständigkeit im eigenen Lernprozess …) erwerben“, formuliert Prof. Ruth Albert. Sie ist an der Universität verantwortlich für “Alphamar 2“ und erstellt mit einem Team von Wissenschaftlern Materialien zur beruflichen Alphabetisierung.

In einem sechsmonatigen Kurs von Arbeit und Bildung können Einwanderer mithilfe dieser neuen Materialien deutsch und die lateinische Schrift lernen und Kenntnisse gewinnen über den hiesigen Arbeitsmarkt. Die Teilnahme an dem Kurs ist kostenfrei. In einem Wechsel von theoretischem Lernen und Praktika wird hier die Vorbereitung auf einen Arbeitsplatz verbunden mit Alphabetisierung in lateinischer Schrift sowie mit Bewerbungsverfahren und Arbeitsstellensuche.

„Dieser Kurs richtet sich an alle erwachsenen MigrantenInnen und Flüchtlinge, die in Deutschland leben und arbeiten wollen. Es gibt keine weiteren einschränkenden Voraussetzungen“ stellt Christian Hendrichs fest, Abteilungsleiter Migration bei Arbeit und Bildung e. V.
In dem Kurs, der am 4.November beginnt, sind noch einige Plätze frei. Anmeldung und Info  bei Arbeit und Bildung e. V. Monika Czerwinski Telefon 06421 – 9636-29, czerwinski@arbeit-und-bildung.de.

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