Vortrag zur Diskriminierung Homosexueller als Phänomen religöser Intoleranz
Am Montag, 20. Januar, wird Prof. Dr. Erhard S. Gerstenberger aus Gießen zur Frage „Diskriminierung von Homosexuellen – ein Fall religiöser Intoleranz?“ im Rahmen der Ringvorlesung referieren. Die Diskriminierung von Homosexuellen ist in der Geschichte des Christentums eine der schlimmsten und beschämendsten Formen der Ausgrenzung von Menschen gewesen. Sie wirkt bis heute heftig nach. Wie kam es dazu? Wir müssen bis in biblische und vorbiblische Zeiten zurück gehen. Damals herrschten in verschiedenen Gesellschaften scharfe Sexualtabus für den Priesterberuf. Das Blut der Opfertiere durfte auf keinen Fall mit Menstruationsblut in Berührung kommen. Also hatte sich der Priester schon vor seiner Amtstätigkeit einige Tage lang jedes Kontaktes mit Frauen zu enthalten. Dieses Tabu wurde auf die Laiengemeinde übertragen und im Dienst einer Ideologie der Heiligkeit ausgeweitet; wobei „abartige“ Formen von Sexualität noch stärker unter den Verdacht der „Sünde“ gerieten. Was können wir aus dieser menschenverachtenden und völlig irrationalen Fehlentwicklung lernen? Warum sind – auch im Sinne biblischer Anthropologie – verschiedene Formen der Sexualität anzuerkennen? Die Ringvorlesung zu diesen Problemkreisen am 20. Januar findet statt im Hörsaalgebäude, Raum +1/0010, Beginn 18:30 Uhr.