Ringvorlesung über „Bürger machen Energie“ am 27. Januar
Am Montag, 27. Januar, werden Tanja Gaudian (Freiburg) und Luise Neumann-Cosel (Berlin) zum Thema „Bürger machen Energie“ im Rahmen der Ringvorlesung referieren. Die Energiegewinnung aus Öl, Gas, Kohle und Atom verursacht nicht nur Kriege und ökologische Katastrophen, sondern stellt uns noch vor ein anderes Problem: Diese Ressourcen sind endlich. Der Begriff „Energiewende“ hat sich international durchgesetzt als Beschreibung einer Transformation hin zu erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser. Und die Welt schaut darauf, wie Deutschland diesen Wandel bewältigt. Dabei geht es nicht nur um die Erschließung neuer Energiequellen, sondern auch um eine Veränderung der Machtstrukturen.
Mehr als 700 Bürger-Energiegenossenschaften sorgen dafür, dass mittlerweile ein Viertel unseres Stroms regenerativ erzeugt wird. Ohne Gier nach großen Dividenden investierten die Bürger bislang mehr als 1,2 Milliarden Euro in lokale Klein-Projekte und trieben so die Energiewende voran. Nun greifen sie auch nach den Stromnetzen, die die zentrale Schnittstelle der Energieversorgung darstellen. In Berlin und Hamburg haben bei Bürgerentscheiden über die Energienetze hunderttausende Bürger für mehr Transparenz und Beteiligung gestimmt.
Gleichzeitig treten in zahlreichen Kommunen Bürgergenossenschaften als Bieter in Konzessionsverfahren auf. Sie entwickeln – oft in Kooperation mit der öffentlichen Hand – Konzepte für einen demokratischen, transparenten und wirtschaftlich nachhaltigen Netzbetreiber oder Stadtwerke und erwachsen so zunehmend zur ernsten Konkurrenz für die etablierten Energieversorger.
Die Vortragsveranstaltung am 27. Januar findet statt im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße 14, Raum +1/0010, und beginnt um 18.30 Uhr.