Vom Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen in Nicaragua
140311 Sexuelle Gewalt und Missbrauch stellen für viele Frauen und Mädchen auch in Nicaragua eine alltägliche Realität dar. Brigitte Hauschild von der Frauenselbsthilfeorganisation Aguas Bravas aus Nicaragua wird am 14. März um 20 Uhr im Marburger Weltladen über den Kampf gegen sexuelle Gewalt berichten. Ihre Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schweigen über erlebte sexuelle Gewalt zu brechen. Dieser Schritt fällt vielen Betroffenen aufgrund patriarchaler Gesellschaftsstrukturen, der Scham, der eigenen Schuldgefühle und dem Fehlen von Angeboten sehr schwer. Die vielfach gelebten traditionellen religiösen Ideen laden stattdessen zum “Vergessen und Vergeben” ein.
Das Team von Aguas Bravas Nicaragua unternimmt seit 2007 wesentliche Schritte, um das zu ändern und hat die bisher einzige spezialisierte Anlaufstelle für betroffene Frauen in Nicaragua geschaffen, die sexuelle Gewalt in der Kindheit erlebt haben und irgendwann im Erwachsenenalter merken, dass sie das „aufarbeiten“ wollen oder müssen. Aguas Bravas arbeitet mit dem von der Frauenselbsthilfe Wildwasser entwickelten Konzept des betroffenenkontrollierten Ansatzes – speziell mit betroffenen Frauen.
Die Referentin lebt seit den 80er Jahren vorwiegend in Nicaragua. Sie hat den Leitfaden für Selbsthilfegruppen von Wildwasser ins Spanische übersetzt und 2007 Aguas Bravas Nicaragua mitgegründet. 2012 wurde Aguas Bravas mit dem ersten deutsch-französischen Menschenrechtspreis in Nicaragua ausgezeichnet, der von den Botschaften dieser beiden Länder vergeben wurde.
Der Eintritt ist frei.