Inklusion im Blick – Zwei Tage über die berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderung
140511 (yb) Etwa 150 Teilnehmer konnte Rainer Dolle als Geschäftsführer von Arbeit und Bildung e.V. am 8. Mai im vollbesetzten Saal des Technologie- und Tagungszentrums zur Europäischen Fachtagung ‚Inklusion im Blick‘ begrüßen. Die Beschäftigten und Vertreter vieler Sozialinitiativen und Verbände kamen zu dem zweitägigen Symposium, veranstaltet im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, zusammen, um sich in Vorträgen und Workshops mit Hintergründen und Praxisbeispielen zur inklusiven Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen im europäischen Vergleich auseianderzusetzen und Erfahrungen auszutauschen. Die berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderung in einen inklusiven Arbeitsmarkt als eine der vordringlichsten und grundlegenden Maßnahmen betonte eingangs in seinem Grußwort Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration. In seinem Einführungsvortrag zeigte Wilfried Kron als Leiter der Stabsstelle UN-Behindertenrechtskonvention im Hessischen Sozialministerium Aufgaben und Perspektiven auf, wie der in der UN-Behindertenrechtskonvention geforderte inklusive Arbeitsmarkt aussehen kann.
Einen Überblick und Einstieg in die europaweite Situation konnten die Teilnehmer im anschließenden Referat von Dieter Basener gewinnen. Dass es einigen Forschritt bei der Entwicklung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben in Europa gebe, machte Basener zunächst an Begriffen anschaulich. Zwischen der vormaligen ‚Fürsorge‘ bis hin zum heutigen Begriff, Selbstverständnis und Aufgabenstellung der ‚Inklusion‘ liegen Jahrzehnte lange Prozesse und Kämpfe mit der Zielstellung Emanzipation und Teilnahme behinderter Menschen im gesellschaftlichen Leben. In mehreren Vorträgen als ‚Best-Practice-Beispiele‘ aus mehreren europäischen Ländern wurde das Tagungsthema mit viel Anschauung unterlegt. Dazu berichtete als erster Thomas Niederkorn aus Belgien über ‚Start-Service Ein unorthodoxes System der Eingliederungshilfe‘. Indem dabei Beratung, Betreuung und Bewilligung in einer Institution zusammengefasst sind, sind aus Belgien mit ganzheitlicher Herangehensweise positive Erfahrungen vorzuweisen.
Für den zweiten Tag war die konkrete Aneignung von vertiefendem Wissen zur Umsetzung in der Praxis angesagt. Dazu wurden mehrere Workshops angeboten, um etwa Barrierefreiheit und Vielfalt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.