Marburger SPD stellt sich gegen Gewalt
140703 Einstimmig hat der Parteitag der Marburger SPD am 12. Juni in Michelbach die Unterstützung der ‚Marburger Erklärung gegen Gewalt‘ verabschiedet. Zuvor hatte bereits die SPD-Fraktion in der Marburger Stadtverordnetenversammlung auf ihrer Sitzung am 10. Juni die Unterzeichnung der Erklärung beschlossen.
Die Initiative ging vom Fraktionsvorsitzenden Steffen Rink aus. „Wir haben bereits für den Haushalt 2013 die Gelder für dieses beispielgebende Projekt bereitgestellt. Nachdem nun ein Zwischenfazit vorliegt, war für mich ganz klar: Es reicht nicht, Geld zu geben. Wir müssen uns die Erklärung gegen Gewalt zu Eigen machen, um ein deutliches Zeichen zu setzen: Die Politik in Marburg unterstützt alle Aktivitäten der Prävention von Gewalt. Das soll für uns eine Richtschnur im politischen Handeln sein.“
Überzeugt wurde Rink nicht zuletzt anlässlich einer Präsentation des Projekts in einer Ringvorlesung an der Universität Marburg. „Das klare, strukturierte Vorgehen, die Netzwerkarbeit und die Erfolge, die erzielt worden sind, zeigen, dass hier gemeinsam von Stadt Marburg und Philipps-Universität mit vielen anderen Akteuren ein wichtiges Projekt umgesetzt worden ist.“
‚Marburg gegen Gewalt‘ wurde ins Leben gerufen, weil sich im Zuge der Neugestaltung des sog. Marktdreiecks und der Lahnterrassen Gewaltdelikte häuften. Die Menschen fühlten sich zunehmend gefährdet. Es war Zeit zum Handeln. Mittlerweile sind die registrierten Straftaten deutlich zurückgegangen. Auch ein Erfolg des Projekts.
„Der Vorstand der Marburger SPD hat die Initiative der Fraktion gerne übernommen und das Thema auf den Parteitag im Juni gebracht“, berichtet die Stadtverbandsvorsitzende Monika Biebusch. „Wir haben den Projektkoordinator Johannes Maaser vom Fachbereich Psychologie eingeladen, auf dem Parteitag zu berichten.“ Das war so überzeugend, dass die Genossinnen und Genossen einstimmig einen Initiativantrag angenommen haben. „Das freut mich sehr“, so Biebusch. „Gewalt muss geächtet werden. Jede und jeder kann etwas dafür tun.“ Die Entstehung von Gewalt verhindern, Zivilcourage fördern, Opfern helfen, soziale Normen für einen gewaltfreien Umgang festlegen und daran mitarbeiten, dass Einmaltäter auch nur einmal in der Statistik auftauchen, so sind die Ziele der Selbstverpflichtung „Marburg gegen Gewalt“ formuliert.
„Die SPD setzt sich für Lebensqualität in Marburg ein. Dazu gehört auch ein gewaltfreier Umgang und vor allem, dass sich die Menschen in Marburg überall ohne Angst aufhalten können. Ich will, dass sich alle Gliederungen der Partei die Erklärung zu Eigen machen und ihn ihren Bereichen schauen, wo kritische Verhältnisse beseitigt werden können“, formuliert Biebusch die Ziele ihrer Partei.
„Selbstverpflichtungen haben oft einen schlechten Ruf“, ergänzt Rink. „Schöne Worte sind schnell gesprochen, Taten folgen selten. Das muss hier anders sein“, ergänzt Rink. „Es gibt eine Verantwortung des Einzelnen, doch es gibt aber auch eine Verantwortung der Politik. Die wollen wir herausstreichen.“
Die Marburger Erklärung ist mittlerweile von vielen Einzelpersonen, aber auch von Firmen, Vereinen und Institutionen unterzeichnet worden. „Es reicht nicht, das Problem an soziale Initiativen, die Ordnungskräfte und die Polizei zu delegieren. Jede und jeder kann etwas tun. Wir würden uns freuen, wenn die Marburger SPD und die Fraktion ein Zeichen für weitere Unterstützung setzen können“, so die Vorsitzenden von Partei und Fraktion abschließend.
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