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Rechten Traditionen den Raum nehmen – Aufruf zur Blockade des Marktfrühschoppen am 6. Juli

Zahlreiche Gruppen rufen dazu auf den Marktplatz

Zahlreiche Gruppen rufen dazu auf den Marktplatz mit Schlafsäcken und Luftmatratzen zu besetzen, um damit den Marktfrühschoppen zu blockieren. Dazu wurde auch in der Stadt plakatiert.

140703 (red) Seit Jahren gibt es politische Auseinandersetzungen um den Marktfrühschoppen am ersten Julisonntag in Marburg. Dabei geht es um die Teilnahme extrem rechter Burschenschaften. Politische Initiativen der Stadtverordnetenversammlung und Versuche der Stadt Marburg den Marktfrühschoppen zu verbieten sind 2013 gescheitert. Für Sonntag, 6. Juli, wird wieder zum Marktfrühschoppen auf dem Marktplatz eingeladen. Dagegen sind Proteste angekündigt. Eine Vielzahl an Gruppen ruft zur Blockade des Marktfrühschoppen auf.

Hintergrund dabei ist, dass sich der Marktfrühschoppenverein nicht daran stört, dass auch extrem rechte Burschenschaften, besonders die Burschenschaften des Dachverbands ‚Deutsche Burschenschaften‘ (DB) teilnehmen werden. Diese haben ihr Kommen bereits angekündigt. Zu den DB Burschenschaften in Marburg gehören die Normannia-Leipzig, Rheinfranken und die Burschenschaft Germania, die den Vorsitz der DB inne hat.

dbau0707_0005-MarktfruehschoppenÜber den Marktfrühschoppen würden Studentenverbindungen versuchen den sexistischen, nationalistischen und rassistischen Normalzustand zu stabilisieren und gesellschaftlich zu legitimieren. Das “Fest” ermögliche dabei den Schulterschluss der extremen Rechten mit der “gutbürgerlichen, konservativen Mitte” in Marburg, wird in der Pressemitteilung zum Blockadeaufruf mitgeteilt.

Der Marktfrühschoppenverein habe kein Interesse das zu ändern. Der Verein versuche den Marktfrühschoppen als eine “unpolitische” Veranstaltung darzustellen. “Aber was ist daran unpolitisch mit Neonazis zusammen Bier zu trinken?” fragt Kristina Berger von der NoBorder Gruppe Marburg “Daher rufen auch wir als Gruppe zu Protest gegen den Marktfrühschoppens auf”, so Berger weiter.

“Angesichts der Hilflosigkeit der Politik und der Uneinsichtigkeit der Anmelder ist es legitim den Marktfrühschoppen durch unsere Anwesenheit zu verhindern”, meint Wanja Schneider, eine Aktivistin der Gruppe (T)Raumklinik – für ein Recht auf Stadt Marburg. Und Wanja weiter, “wir werden entschlossen auf den Marktplatz gehen, ihn mit Zelten, Sofas und Planschbecken besetzen, noch bevor der Platz als öffentlicher Raum von den Burschenschaften für ihre Propaganda genutzt werden kann. Dabei wird von uns keine Eskalation ausgehen, wir werden uns aber auch nicht von Polizei und Burschenschaftlern angreifen lassen”.

Folgende Gruppen unterstützen derzeit den Aufruf für die Blockade

  • Antifschistischer Ratschlag Marburg
  • DIE LINKE Kreisverband Marburg-Biedenkopf
  • NoBorder Marburg
  • (T)Raumklinik – Für ein Recht auf Stadt Marburg
  • Bunte Hilfe Mabrburg
  • Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t.
  • Partizan Oberstadt
  • SDS Marburg
  • SDAJ Marburg Giessen

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