Ringvorlesung: Zur Identität von jungen jungen Musliminnen
140708 Am Montag, 14. Juli, wird Verena Maske, M.A. von der Philipps-Universität Marburg zum Thema „Halbierte Emanzipation? Geschlechterrollen junger Musliminnen in Deutschland zwischen Karriere, Emanzipation und begrenzten Möglichkeiten” im Rahmen der Ringvorlesung referieren. Der Vortrag will einen Einblick in Identitätskonstruktionen von jungen Musliminnen geben, die sich ganz bewusst an einer wertkonservativen Auslegung des Islam orientieren und dabei einen klaren Orientierungsrahmen hinsichtlich einer islamisch legitimen Geschlechterordnung einfordern.
Zugleich sehen sie sich allerdings als emanzipierte Frauen, die die Freiheit einfordern, sich für eine Begrenzung von Freiheiten zu entscheiden. Als solche fühlen sie sich von verschiedenen Seiten missverstanden: die einen sprechen ihnen ab, selbstbestimmt zu sein, die anderen halten ihre Forderungen für Frauenrechte für zu weitreichend und kritisieren diese als Konzessionen an einen westlichen Lebensstil.
Ziel des Vortrages ist es, das religiöse und geschlechtsspezifische Selbstverständnis dieser jungen, sehr gläubigen Musliminnen, die im Verein der Muslimischen Jugend Deutschland, kurz MJD, aktiv sind, zwischen dem Anspruch auf Integration in die sozialen Strukturen der deutschen Gesellschaft, einer selbstbewussten Teilhabe an moderner Jugendkultur und dem Bedürfnis nach einer klaren islamischen Lebensweise nachzuzeichnen und in den Kontext gesellschaftlicher sowie innerislamischer Diskurse einzuordnen.
Folgende Fragen werden im Mittelpunkt meiner Ausführungen stehen: Wie kann das religiöse und geschlechtsspezifische Selbstverständnis der jungen Musliminnen beschrieben werden? An welchen Vorbildern und Traditionslinien orientiert es sich? Wie lassen sich diese Geschlechterordnungen beschreiben, und welche Grenzen, Brüche sowie Konflikte sind damit verbunden?
Der Vortrag im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße 14, Raum +1/0010 beginnt um 18:30 Uhr.