Geodätischer Referenzpunkt nahe der Mensa eingerichtet
Marburg 140728 (pm/red) Angeregt durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom Mai 2013 über einen Prüfantrag der MBL-Fraktion, ob in der Universitätsstadt Marburg ein öffentlich zugänglicher geodätischer Referenzpunkt eingerichtet werden kann, ist dieser besondere Meßpunkt am Hermann-Cohen-Weg, lahnseitig zwischen Mensasteg und Luisa-Haeuser-Brücke, eingerichtet worden. Dieser Geodätische Referenzpunkt dient der Überprüfung von GNSS/GPS-Empfangsgeräten (Navigationsgeräte).
Neben den reinen Navigationsgeräten befinden sich entsprechende Empfänger auch in handelsüblichen Smartphones. Sie dienen der koordinatenmäßigen Positionsbestimmung auf der Erdoberfläche und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Navigationshilfe beim Wandern, Fahrrad- oder Autofahren. Sie dienen auch dem Aufsuchen touristischer Ziele, zur Positionierung von Fotos und Videos, zur Ortung von Handys oder werden beim Geocaching genutzt. Mit der Einrichtung dieses Punktes erhalten die Nutzer derartiger Geräte durch die Stadt Marburg eine kostenlose Möglichkeit zur Einschätzung der jeweiligen Gerätegenauigkeit.
Dafür wurde ein Standpunkt mit einer hohen Fußgänger- und Fahrradfahrerfrequenz gesucht. An der Stelle nahe zur Mensa wurde dieser Ort gefunden und zudem konnte im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen an den Lahnterrassen günstig ein Sandstein mit den Maßen 50x50x100 cm und eine Halterung für eine Hinweistafel gesetzt werden. „Der neu eingerichtete geodätische Referenzpunkt leistet hier an zentraler Stelle an einem sehr belebten Ort allen Bürgerinnen und Bürgern nützliche Dienste. Die Hinweistafeln helfen Menschen, mit oder ohne Sehbehinderung, sich schnell mit der Handhabe zurechtzufinden“, erläuterte Bürgermeister Franz Kahle.
In Hessen ist es nach der Einrichtung eines Geodätischen Referenzpunktes in der Stadt Frankfurt vor einigen Tagen der zweite Punkt dieser Art. Bundesweit ist es vermutlich der erste Punkt, der Hinweise auch für Sehbehinderte in Brailleschrift aufgenommen hat. Die Idee dafür entstand am ‚Runden Tisch Hochbau‘ in Abstimmung mit den Interessenvertretern von sehbehinderten und mobilitätseingeschränkten Menschen. Über den auf der Hinweistafel abgedruckten QR-Code können weitere Informationen auf der Webseite der Universitätsstadt Marburg aufgerufen werden. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf 6.500 Euro.