Ringvorlesung zum ungelösten Problem mit dem Atommüll
Marburg 15.10.2014 (pm/red) In den Lagerkavernen im AKW Brunsbüttel wurden 55 stark verrostete Atommüllfässer gefunden. In Jülich ist 2013 die Genehmigung für die Zwischenlagerung von AVR-Brennelementen ausgelaufen. Die Verantwortlichen des Forschungszentrums waren nicht in der Lage, Unterlagen für eine Anschlussgenehmigung beizubringen, die den Anforderungen des Bundesamtes für Strahlenschutz als Genehmigungsbehörde genügten. Nun sollen die Brennelemente in die USA exportiert werden, obwohl dies gegen geltendes Recht verstößt. In den Abraumhalden und Absetzbecken der Wismut in Sachsen und Thüringen wurde in den letzten Jahren Atommüll dauerhaft oberflächennah vergraben, ohne Planfeststellungs-verfahren und ohne Öffentlichkeitsbeteiligung. Es gibt nicht ein Atommüllproblem sondern Hunderte im ganzen Land.
Viele entstehen dadurch, dass die Verantwortlichen hoffen, die Probleme aussitzen und den Müll eines Tages an einen anderen Standort abschieben zu können, anstatt sich um einen verantwortungsvollen Umgang im Hier und Jetzt zu kümmern. Der Vortrag ‚Der Umgang mit einem unlösbaren Problem – Konsequenzen aus der Bestands-aufnahme Atommüll‘ gibt einen Überblick über die aktuellen Probleme und Denkanstöße für den Umgang mit den strahlenden Altlasten der Atomtechnik.
Die Referentin Ursula Schönberger ist Politikwissenschaftlerin und wurde am 14.04.1962 in München geboren. 1994-1998 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, sowie 1999-2002 und 2005-2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin von Bundestagsabgeordneten in den Bereichen Wirtschafts- und Energiepolitik. Seit 30 Jahren beschäftigt sie sich mit atom- und energiepolitischen Fragen. Ursula Schönberger ist Autorin von ‚Atommüll – Eine Bestandsaufnahme für die Bundesrepublik Deutschland‘ und verantwortliche Redakteurin des Fachportals www.atommuellreport.de.
Am Montag, den 20.10.2014, wird Ursula Schönberger aus Salzgitter zum Thema ‚Der Umgang mit einem unlösbaren Problem – Konsequenzen aus der Bestandsaufnahme Atommüll‘ im Rahmen der Ringvorlesung im Hörsaalgebäude in Biegenstraße in Raum +1/0010, referieren. Beginn ist 18.30 Uhr.