IG MARSS kritisiert Verfall des Baudenkmals in Marbach
Marburg 17.02.2015 (pm/red) Seit einigen Wochen gibt es Bemühungen um den Erhalt eines denkmalgeschützten abgebrannten Fachwerkhauses in Marburg-Marbach. In ihrer Jahreshauptversammlung befasste sich die Initiativgruppe Marburger Stadtbild und Stadtentwicklung e.V. (IG MARSS) mit der Situation. Das durch einen Brand im August 2014 teilweise zerstörte, um 1880/90 errichtete Wohnhaus sei mit seiner historischen Fachwerkskonstruktion prägend und repräsentativ für den alten Ortskern und müsse daher erhalten werden, teilt die IG MARSS mit. Der Brand hat hauptsächlich das Dach zerstört, damit ist der gesamte Bau ungeschützt der Witterung ausgesetzt und von unmittelbaren Folgeschäden bedroht.
Seit September 2014 gibt es Bemühungen des Denkmalbeirates, das Haus durch eine große Abdeckplane zu schützen. Dabei sei bekannt, dass dem Eigentümer die Mittel für eine Sicherung fehlen würden. Die Kosten werden auf 15.000 Euro geschätzt. Die Denkmalschutzbehörde habe einer Ersatzvornahme durch den Magistrat zugestimmt. Der Bürgermeister als Baudezernent weigere sich, die erforderlichen Gelder zur Verfügung zu stellen.
Man befürchte, dass an der Stelle des abgebrannten Hauses hochwertige Eigentumswohnungen errichtet werden könnten. Ein Investor habe bereits Interesse angemeldet, das Grundstück zu ersteigern. Die Anwohner würden zudem eine negative Beeinträchtigung des historischen Ortskerns befürchten, wenn an dieser Stelle Wohnbebauung neu entstehen würde.