Dr. Björn Vollan erhält Juniorprofessor in Marburg – Forschung zum Verhalten von Menschen unter dem Einfluss von Klimakatastrophen
Marburg 10.03.2015 (wm/red) Der Umwelt- und Ressourcen-Ökonom Dr. Björn Vollan erhält die Robert Bosch Juniorprofessur 2015. Ab Oktober wird Vollan eine Arbeitsgruppe an der Philipps-Universität Marburg leiten, wird von der Robert-Bosch-Stiftung mitgeteilt. In seinem Forschungsprojekt untersucht er den Einfluss von Klimakatastrophen auf das Verhalten betroffener Menschen und ihren Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dafür stellt die Robert Bosch Stiftung für fünf Jahre eine Million Euro zur Verfügung.
Experten prognostizieren für das Jahr 2050 rund 200 Millionen Umwelt- und Klimaflüchtlinge. Nationale Regierungen und die internationale Staatengemeinschaft stehen vor der wichtigen Aufgabe, das menschliche Leid zu lindern und den betroffenen Menschen eine neue Heimat zu bieten. Mit den Ergebnissen seiner Forschung will Vollan eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Regierungen und politische Akteure schaffen. Anhand seines theoretischen Modells soll geprüft werden, welche politischen Maßnahmen die besten Erfolgsaussichten versprechen.
Im Rahmen der Robert Bosch Juniorprofessur wird der Ressourcen-Ökonom unter anderem Bevölkerungsgruppen auf den Salomonen im Südwestpazifik untersuchen, die in absehbarer Zeit ihre Heimat durch den Anstieg des Meerwasserspiegels verlieren werden. Auf den Philippinen wird er das Verhalten von Menschen erforschen, die von den verheerenden Auswirkungen des Taifuns Haiyan im Jahr 2013 betroffen sind.
Björn Vollan studierte Ökonomie in Freiburg und promovierte an der Philipps-Universität in Marburg mit einer Arbeit zu Kooperation bei gemeinschaftlich genutzten Ressourcen. Seine Forschung führte ihn bislang in Regionen Afrikas, Chinas, Mexikos und den Philippinen. Für die Juniorprofessur kehrt er von seiner aktuellen Stelle am Forschungszentrum Umweltökonomie und Regionalentwicklung der Universität Innsbruck nach Marburg zurück.